Warnemünder Kirche mit digitaler Spendendose


03. Februar 2021

Die Warnemünder Kirche wird digitaler. Zumindest, was die Geldgeschäfte betrifft. Als erste Kirchengemeinde in Mecklenburg-Vorpommern führt sie die digitale Spendensäule ein – gesponsert von der Evangelischen Bank, installiert von der Firma Digital.Wolff, Plötz & Co GmbH, die auch den technischen Support übernimmt.

Wie kam es dazu? Mehr zufällig fand Pastor Moritz auf der Internetseite der Evangelische Bank einen Hinweis auf den Wettbewerb „DigiDonate 2020“. Deutschlandweit sollten sechs digitale Spendensäulen vergeben werden. Mit diesem „digitalen Klingelbeutel“ wäre das kontakt- und bargeldlose Bezahlen auch in der Kirche möglich. „Wir hatten uns wirklich auf den allerletzten Drücker beworben“, erinnert sich Kantor Sven Werner an den Werdegang. Das aktive Gemeindeleben der Warnemünder Kirchengemeinde, die beliebte Konzertreihe und die zentrale Lage der Kirche im vom Tourismus geprägten Ostseebad überzeugten die Kommission: Die Warnemünder erhielten den Zuschlag für eine Spendensäule im Wert von 6.500 Euro. Die Freude war groß.

Fest im Boden verankert hat die Edelstahlsäule mittlerweile ihren Platz am Eingang, direkt neben den handgeschnitzten Hausmarken von Hans Wegener, gefunden. 500 Jahre Zeitgeschichte liegen zwischen diesen beiden „Artefakten“.

Nach dem Prinzip „Drehen, Drücken, Freuen“ funktioniert das Spenden jetzt ganz denkbar einfach: An einem Rädchen stellt man die Höhe der Spende in Ein-Euro-Schritten ein und mit einem Druck auf das Rädchen zeigt einem das Display, was weiter zu tun ist. Karte oder Handy vorhalten oder mit Geheimzahl bezahlen und fertig. „Die klassischen Kollekten und Spendenkisten bleiben gleichberechtigt erhalten“, betont Sven Werner. Er vermutet, dass es eine Weile dauern werde, bis die Säule vollumfänglich angenommen wird. Allerding: Seit dem letzten Freitag läuft sie und nach dem Sonntagsgottesdienst konnten auf dem Konto bereits 80 Euro Spenden verbucht werden. Das sei, so Werner, schon deutlich mehr, als üblich und lasse vermuten, dass die Spendenbereitschaft mit der neuen Option sogar zunehme.

„Manchmal hat man das Gefühl, die Spendenkisten oder die Hölzerne Orgelpfeife, die Spenden für die Kirchenmusik sammelt, sind willkommene Orte, das Kleingeldfach des Portemonnaies zu entleeren. Hin und wieder finden sich darin große Mengen kleiner Cent Stücke. Aber auch dieses Geld ist herzlich willkommen und hilft uns weiter“, sagt der Warnemünder Kirchenmusiker mit einem Schmunzeln im Gesicht. Die Vorteile der digitalen Variante liegen für ihn auf der Hand: Durch die Buchung auf dem Kontoauszug können alle Spenden steuerlich geltend gemacht werden. Das kann für Touristen und regelmäßige Gottesdienst- oder Konzertbesucher interessant sein. Selbst kleine Beträge können sich dann über das Jahr summieren. Für die Kirchengemeinde reduziere die digitale Lösung wiederum das Bargeldmanagement, den Verwaltungsaufwand und die damit verbundenen Kosten. Noch ein Vorteil: Gerade amerikanische Kreuzfahrttouristen haben in der Vergangenheit schon oft nachgefragt, ob sie auch per Kreditkarte spenden könnten. Mit dem neuen Angebot hoffe man auch weniger Fremdwährungen in den Spendenkisten zu finden.

Und es bleibt dabei: Ausnahmslos alle Spenden – analoge wie digitale – kommen der Kirchengemeinde Warnemünde zugute.

Ebenfalls auf Digitalisierungskurs sind die Gemeinden Nikolaikirche Flensburg, St. Lorenz Nürnberg, Martinskirche Kassel, Kloster Volkenroda und St. Lukas München, an die auch jeweils eine Spendensäule ging.


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