Warnemünder Gastronomen in den Startlöchern


06. Mai 2020

Am Montagabend hatte die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns weitere Lockerung des Corona-Shutdowns angekündigt. Darunter auch die Öffnung der Cafés, Gaststätten und Restaurants im Land ab dem 9. Mai. Wichtigste Voraussetzung ist neben den weiterhin geringen Infektionszahlen auch die Einhaltung strenger Hygieneauflagen, die von Gastgebern und Gästen gleichermaßen zu beachten sind: Geöffnet werden darf generell zwischen 6.00 und 21.00 Uhr, wobei die Tische in der Regel vorab zu reservieren sind. Zur besseren Rückverfolgbarkeit einer möglichen Infektionskette sollte eine Person schon bei der Reservierung oder aber vor Ort ihre Telefonnummer hinterlegen. Erlaubt sind maximal sechs Erwachsene pro Tisch und diese sollten sich auch noch gut kennen. Zu anderen Tischen mit fremden Personen ist ein Mindestabstand von 1,50 Metern vorgeschrieben. Außerdem ist der Mund-Nasen-Schutz für das Servicepersonal verpflichtend – nicht aber für die am Tisch sitzenden Gäste. Generell nicht erlaubt sind auf den Tischen alle Gegenstände zur gemeinsamen Nutzung, wie beispielsweise Salzstreuer oder Brotkörbe. Gäste werden außerdem gebeten, vorzugsweise kontaktlos zu zahlen.

Die Vorsichtsmaßnahmen sind sehr komplex und deshalb für einige Gastronomen in der Kürze der Zeit nicht so einfach umsetzbar. „Wenigstens dürfen wir aber überhaupt wieder aufmachen“, freut sich Michael Brügmann, der gemeinsam mit Jan Krugmann die Restaurants „Carls“ und „Fabelhaft“ in der Mühlenstraße betreibt. In beiden Lokalen sollen ab Sonnabend, 11.00 Uhr, wieder Gäste empfangen werden. Seit Bekanntgabe der Starttermins tüfteln die beiden Gastronomen an einem Konzept, zur Umsetzung der weitreichenden Vorgaben. Genügend Masken und Desinfektionsmittel sind schon mal vorhanden. Um von den ursprünglich 90 Plätzen im Carls möglichst viele auch freigeben zu können, ziehen sie neben den Abstandsregeln auch Plexiglasscheiben zwischen den Tischen in Erwägung. Da warte man allerdings noch auf eine abschließende Genehmigung. Unabhängig davon wird kurzfristig die Außengastronomie aufgebaut. Auch hier gelten jedoch die Abstandsregeln. Parallel soll im Carls der erst kürzlich ins Leben gerufene Abhol- und Lieferservice aufrechterhalten werden. Dafür wurde extra ein Flyer aufgelegt. Geliefert wird innerhalb von Warnemünde, aber auch nach Diedrichshagen, Lichtenhagen und Groß-Klein. Bestellungen können, vor Ort, telefonisch und über das Internet aufgegeben werden.

Auch Silke Naumann von der Weinbar DeJa.bo in der Mühlenstraße bereitet sich auf die Wiedereröffnung am Sonnabend vor. Am Wochenende jeweils zwischen 9.00 und 21.00 Uhr, dienstags von 17.00 und 21.00 Uhr sowie mittwochs bis freitags zwischen 11.00 bis 21.00 Uhr werden im Innenbereich etwa 28 Plätze zur Verfügung stehen.  Auch im Außenbereich werden bei schönem Wetter wieder Sitzplätze vorgehalten. Die Öffnungszeiten gelten zunächst für eine Testphase und können nach Bedarf angepasst werden. Das Frühstücksbuffet fällt bis auf weiteres weg, die beliebten Grillabende sind dagegen wieder in Planung.  

In Guido‘s Coffeebar am Kirchenplatz werden am Sonnabend ab 8.00 Uhr die ersten Gäste begrüßt. „Vorher werden wir aber noch unsere Terrasse flott machen und auch hier die Tische weiter auseinanderziehen“, kündigt Inhaber Guido Eicher an. Schon vor dem verordneten Shutdown hatte er seinem Lokal diese Abstandsregeln auferlegt. Masken sind geordert und auch er denkt an Plexiglasabtrennungen zum Schutz für Gäste und Mitarbeiter.

In den Startlöchern steht auch Andreas Buhse vom Coaast Schallplattencafé am Leuchtturm. Musikfans kommen hier schon seit einer Woche wieder auf ihre Kosten. Jetzt kommt auch der Cafébetrieb wieder hinzu – natürlich unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. Dafür wurden der Verkaufstresen mit Plexiglasscheiben eingehaust und Tische samt Stühlen mit Sicherheitsabstand aufgestellt. „Leve Lüüd, hebbt ji ok al’n hoog modeern Snutenpulli parat? Hier köönt ji eenen kopen!“ ist am Schaufenster des Schallplattencafés zu lesen. Für alle Plattdeutsch-Unkundigen: Doc Buhse die von seiner Nachbarin selbstgenähten schnieken Mund-Nasen-Schutzmasken. Auch diese sind bei ihm neuerdings zu haben.


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