Das Warnemünder Brückenfest, das vom 10. bis 15. September Einheimische wie Gäste an die Promenade und den Alten Strom lockt, ist mehr als nur ein Volksfest – es ist ein traditioneller Abschied von den letzten warmen Sommertagen.
„Es ist ein toller Moment, um die vergangenen Monate zu resümieren und die letzten warmen Tage nochmal ausgiebig zu genießen“, sagt Rostocks Tourismusdirektor Matthias Fromm. Das Brückenfest, veranstaltet vom Gemeinnützigen Verein für Warnemünde und einst bekannt als Stromfest, hat sich über die Jahre zu einem festen Bestandteil des Kulturkalenders entwickelt.
Auftakt des Festes am 10. September ist die Eröffnung der Flaniermeile. Die Promenade verwandelt sich in ein buntes Treiben aus Verkaufsständen, Kunsthandwerk und kulinarischen Köstlichkeiten. Das Kulturprogramm nimmt ab dem 13. September Fahrt auf. Wenn Carl Z. vor der Vogtei die Menge mit maritimen Hits und Oldies in Bewegung bringt, liegt Tanzlust in der Luft.
Am Sonnabend, 14. September, versammelt sich die Warnemünder Trachtengruppe vormittags an der Vogtei und stimmt mit ihren traditionellen Darbietungen auf den Höhepunkt ein: die feierliche Brückendrehung. Um 11.30 Uhr, nach einstimmenden Worten von der Vereinsvorsitzenden Astrid Voß und spannenden Einblicken in die Geschichte der Brücke durch Heiko Tiburtius, beginnt das Spektakel. Begleitet vom Seenotrettungskreuzer Arkona, der Freiwilligen Feuerwehr und der Seglerjugend des WSC dreht sich das denkmalgeschützte Bauwerk langsam, während die Menge andächtig zusieht. Es ist ein Moment, der für viele das Herzstück des Festes darstellt.
Doch das Brückenfest hat weit mehr zu bieten als die Brückendrehung. Der Duft von frisch gebackenem Kuchen zieht durch die Straßen, wenn der Warnemünde Verein ab 14 Uhr seinen Kuchenbasar veranstaltet. Die Folk- Band Irish Coffee sorgt am Nachmittag für ausgelassene Stimmung vor der Vogtei.
Am Leuchtturm präsentieren am Sonnabend und am Sonntag jeweils ab 11.30 Uhr und ab 15 Uhr die ukrainischen Tanzensembles Kolorit und A-Dance die Vielfalt ihrer Choreographien. Auf Einladung des Rostocker Vereins Tschernobylhilfe-Hoffnung für Belaja Zerkov e.V., angesiedelt im Gymnasium Reutershagen, kommen die ukrainischen Tanzensembles alljährlich nach Rostock, um Geld für die Betroffenen des Reaktorunglückes zu sammeln.
Am Sonntag wird die Luft von Shantys erfüllt. Die Gruppen Luv un Lee, Breitlings und De Klaashahns bringen maritime Stimmung an die Brücke, bevor das Fest mit dem „Meeresbrise-Konzert“ von Bun-Jon & The Big Five im Kurhausgarten einen stimmungsvollen Abschluss findet.
„Dieses Jahr wird es keine Lasershow geben, denn wir feiern ja auch kein großes Brückenjubiläum“, erklärt Inge Regenthal, Vorstandsmitglied des Warnemünde Vereins, augenzwinkernd. „Aber das Brückenfest lebt von seiner familiären Atmosphäre.“ Regenthal ist überzeugt, dass genau diese Bodenständigkeit das Fest so besonders macht. Kein überladenes Spektakel, sondern ein Fest, das von Herzen kommt – für die Menschen, von den Menschen.
Der Dank gilt den vielen helfenden Händen, die dieses Fest möglich machen. „Seit Jahren sorgt der Warnemünde Verein in Zusammenarbeit mit dem Kongress- und Veranstaltungsservice dafür, dass rund um die Brückendrehung ein unterhaltsames Programm geboten wird“, lobt Matthias Fromm die enge Zusammenarbeit.
Das Warnemünder Brückenfest vereint Tradition und Moderne, Kultur und Kulinarik – und all das unter dem wachsamen Blick der drehenden Brücke.
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