Warnemünde hat die Warnowwerft wieder


12. Januar 2024

Auf den Tag genau vor einem Jahr wurde das Marinearsenal in Warnemünde feierlich eröffnet. Gestern folgte die eindrucksvolle Rückkehr eines prägnanten Schriftzuges: „Marinearsenal Warnowwerft“ ist auf dem über 100 Meter hohen Bockkran, einem Wahrzeichen Warnemündes, zu lesen. Der markante Kran, der schon von weitem sichtbar ist, erinnert an die lange Geschichte des traditionsreichen Schiffbaustandortes, die bis ins Jahr 1948 zurückreicht.

Die Warnowwerft war Teil des damaligen Schiffbau-Kombinats und zählte zu den wichtigsten regionalen Arbeitgebern. Eine für damalige Zeiten beeindruckende Kabelkrananlage entstand im Jahr 1952. Errichtet von der Firma Bleichert aus Leipzig, überspannte sie vier Hellinge, war 65 Meter hoch und 320 Meter lang. Diese Krananlage war entscheidend dafür, dass an der Warnowmündung große Frachtschiffe gebaut werden konnten. Nach dem Abriss 1995 erfolgte der Neubau des heutigen Bockkrans und der zeugt vor allem von einer wechselvollen Nachwendezeit. Sie reicht von der norwegischen Kvaerner ASA bis hin zu MV Werften, ein Unternehmen der malaysischen Genting Gruppe. Nach vielen Herausforderungen scheint der Werftstandort jetzt in sicherem Fahrwasser. Seit dem 1. August 2022 befindet sich die Warnowwerft im Besitz der Bundeswehr.

Im Oktober letzten Jahres begannen umfangreiche Korrosionsschutzmaßnahmen am Bockkran. Die aufwändigen Arbeiten, die unter anderem Farbentfernungen in mehreren Schichten beinhalteten, erstreckten sich über mehrere Monate und waren mit witterungsbedingten Unwägbarkeiten verbunden. Trotz zwei Sturmtiefs, Regen, Kälte und Schnee konnten die Arbeiten am 5. Januar abgeschlossen werden.

Jetzt erstrahlt der Stahlkoloss nun wieder in majestätischem Glanz mit dem Schriftzug „Marinearsenal Warnowwerft“ in fast fünf Meter hohen Lettern, gut sichtbar in weißer Schrift auf blauem Grund. Die Gesamtkosten für den Korrosionsschutz beliefen sich auf beeindruckende 1,8 Millionen Euro, wobei allein 65.000 Euro für den Anstrich verwendet wurden.

Die Präsidentin des Beschaffungsamtes der Bundeswehr, Annette Lehnigk-Emden, betont in ihrem Grußwort bei der feierlichen Einweihung des neuen Schriftzuges die Fortführung einer langen Tradition der Werft. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig teilt die Begeisterung und sieht in der Rückkehr der Warnowwerft zu den Rostockern einen besonderen Moment für die gesamte Region Mecklenburg-Vorpommern: „Die Warnowwerft ist ein wichtiger Teil der Rostocker Identität. Es gibt kaum eine Familie in dieser Stadt, die keine Verbindung zur Werft hat.“

Als Vertreter des Inspekteurs Marine Konteradmiral sieht Christoph Müller-Meinhard dank der beeindruckenden Infrastruktur mit einem großen Trockendock enormes Potenzial für den Standort. „Der umgestaltete Bockkran signalisiert für jedermann sichtbar: Das Marinearsenal ist jetzt betriebsbereit.“

Neben dem Standort in Warnemünde gibt es ein weiteres Marinearsenal in Wilhelmshaven sowie weitere Werkstätten in Kiel. Das Marinearsenal hat den Auftrag, die Einsatzbereitschaft der Deutschen Marine sicherzustellen und steht nun als stolzes Symbol für die Wiederbelebung einer bedeutenden Schiffbautradition in der Region.


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