Warnemünde hat Bock auf Bach

Viele Besucher des in wenigen Tagen stattfindenden Rostocker Bachfestes werden auch Warnemünde ansteuern. Gründe dafür sind nicht allein das einzigartige Flair, das schöne Wetter, oder der weiße Strand, sondern die Tatsache, dass auch das Ostseebad seinen Teil zum Gelingen des musikalischen Hochfestes leistet. Mit tägliche Gottesdiensten und vier Konzerten bereichert die Warnemünder Kirchengemeinde das 94. Bachfest. Selbst das Wahrzeichen Warnemündes, der Leuchtturm, wird im Rahmen der zehntägigen Veranstaltungsreihe zu einer ganz besonderen  Spielstätte. An jedem Abend, kurz nach dem Läuten der Kirchenglocken um 18.00 Uhr, werden fünf Bläser auf dem Turm Musik von Johann Sebastian Bach spielen. „Damit möchten wir ins Gedächtnis rufen, dass Bach kirchliche und weltliche Musik komponiert und aufgeführt hat“, sagt der Vorsitzende des Rostocker Bachvereins, Birger Birkholz.

Aus Warnemünde floss aber noch eine ganz andere Idee in das Bachfest. Die im Seebad beheimatete Mikrobrauerei „Hoppen un Molt“ bot an, ein zum Konzept passendes Bier zu brauen. Die Frage nach der zu produzierenden Stückzahl war schnell beantwortet: „1685 Flaschen werden während der zehn Tage in Umlauf gebracht. Wir greifen damit das Geburtsjahr Bachs auf“, so Birkholz. „Eine gute Größe“, findet auch Teilzeit-Brauer Henry Gidom, der zuvor noch keine Erfahrungen mit Bockbier gesammelt hatte. Für die limitierte Festabfüllung braute er vier Sude und investierte zusammengerechnet zweieinhalb Wochen Arbeitszeit. Das Ergebnis, ein klassischer heller Bock, fand nicht nur unter den Bierkennern des Bachvereins breite Zustimmung, sondern wurde auch bei der Verkostung im Dock Inn Hostel am heutigen „Tag des deutschen Bieres“ viel gelobt. „Das helle Bockbier ist vollmundig und der Sorte entsprechend stärker eingebraut“, erklärt Fachmann Gidom, der Hoppen un Molt 2015 gemeinsam mit seiner Frau Sylvia Joeck gründete. „Es ist die erste Brauerei des Ostseebades, in der aktuell fünf Sorten – vom hellen Pils über ein leichtes Weizen bis hin zum schwarz-malzigen Stout – hergestellt werden“, verrät der Warnemünder. Das Flaschenetikett kreierte die Bachfest-Grafikerin Christiane Scholze und deren Freundin, Birgit Mannewitz, wiederum erfand den wunderbar stimmigen Namen „Bock auf Bach.“

Das Dock Inn Hostel hat aus seiner Affinität für Kunst und Kultur nie ein Geheimnis gemacht und arbeitet eng mit dem hiesigen Bachverein zusammen. Die Bierspezialitäten von Hoppen un Molt sind hier praktisch von Beginn an zu haben und so schließt sich auch dieser Kreis. „Wir werden das Bachfest beim Veranstaltungscatering unterstützen und dabei selbstverständlich auch ‚Bock auf Bach‘ kredenzen“, kündigt Dock Inn-Geschäftsführer Christoph Krause an. Aber das ist noch längst nicht alles: Die Herberge freut sich zudem auf zahlreiche Künstler. Neben den gemütlichen Containern finden sie in der Lobby ein vom Arthus gestaltetes Klavier vor.      

Das Rostocker Bachfest findet unter dem Titel „Kontrapunkte“ vom 10. bis 19. Mai statt. Es ist das 94. Internationale Bachfest, das die Neue Bachgesellschaft zu Ehren von Johann Sebastian Bach veranstaltet. Rund 80 Veranstaltungen an 21 Orten mit Bach-Interpreten von Weltrang, darunter Konzerte mit den Sopranistinnen Dorothee Mields und Julia Sopie Wagner, den beiden Preisträgern der Bach-Medaille Reinhard Goebel und Peter Kooij, den Organisten Ton Koopman und Christoph Schoener, den aus Mitgliedern der Berliner Philharmoniker bestehenden Barock-Solisten der „lautten compagney Berlin“ und dem Dresdner Kreuzchor stehen auf dem Programm. Das Bachfest vereint die Rostocker Kantoreien, die Hochschule für Musik und Theater (hmt), das Volkstheater, die Musikschulen und Kunstakademien. Künstlerischer Leiter ist Markus J. Langer.

Weitere Informationen unter www.bachfest-rostock.de