Am 14. Januar informierte Elke Watzema, Leiterin des Amts für Schule und Sport, in der Ortsbeiratssitzung knapp über die geplanten Baumaßnahmen rund um den Echtrasenplatz des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks in Warnemünde. Die Arbeiten an der Beacharena sollten kurzfristig beginnen und bis zum Sommer abgeschlossen sein. Erst auf Nachfrage wurde klar: Eine neue Zuschauertribüne ist geplant – jedoch offensichtlich auf der Nordseite des Sportplatzes, entgegen der bisherigen Ausrichtung auf der Südseite (DWM berichtete).
Diese Standortentscheidung stößt auf massiven Widerstand bei Anwohnern und dem Ortsbeirat. „Obwohl die alte Tribüne auf der Südseite steht, gibt es nun Pläne für einen Bau auf der Nordseite – mit 63 Metern Länge und 12 Metern Höhe. Das ist für uns nicht nachvollziehbar!“, kritisiert Anwohner Mathias Ehlers. Die Stadtverwaltung begründet die Wahl mit erwarteten Lärmemissionen, doch dieser Argumentation folgen die Anwohner nicht. Mit ein paar Fußballspielen in der warmen Jahreszeit können sie gut leben – nicht allerdings mit einer dauerhaften Verschattung. Der Ortsbeirat betonte bereits in der Sitzung am 14. Januar, dass die Beacharena keinesfalls die Option auf eine spätere Umsetzung der Zuschauertribüne auf der Südseite verbauen dürfe. Danach wurde das Thema „mitgenommen“ – doch seither herrscht Funkstille.
Seit dem 10. März lässt sich auf dem Gelände eine rege Bautätigkeit feststellen – allerdings ohne vorherige Kommunikation mit den direkten Anwohnern. „In Warnemünde gibt es berechtigte Sorgen, dass hier Tatsachen geschaffen werden, ohne vorherige Abstimmung mit der betroffenen Nachbarschaft“, sagt Ehlers besorgt.
All das hat nun zu einem offenen Brief geführt, den die betroffenen Anwohner zwischen Parkstraße 35 und 42 unterzeichnet haben. Darin bekräftigen sie, dass sie der Erneuerung der Sportanlage grundsätzlich positiv gegenüberstehen, die Tribünenplatzierung auf der Nordseite jedoch kategorisch ablehnen. Die Anwohner fordern, endlich in die Planung einbezogen zu werden.
Die Kritik der Anwohner findet Unterstützung im Ortsbeirat. Mitglied Jann-Henning Krause schlägt eine dringende Sachstandsabfrage beim Eigenbetrieb Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung (KOE) Rostock vor. Zudem fordert er einen Vor-Ort-Termin mit den zuständigen Sachbearbeitern, um Klarheit über die Pläne zu schaffen.
Der Fall zeigt einmal mehr ein grundlegendes Problem in Rostocks Baupolitik: Häufig wird Wert auf eine schnelle Planungsphase gelegt, doch eine frühzeitige Bürgerbeteiligung bleibt auf der Strecke. Dies führt später zu Verzögerungen, Klagen und geringerer Akzeptanz. Dabei könnte eine transparente Planung mit Einbeziehung der Anwohner den Bauprozess insgesamt beschleunigen und Konflikte vermeiden.
Die Anwohner fordern jetzt eine rechtzeitige Anhörung zu ihren Sorgen und eine klare Information über den aktuellen Planungsstand.
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Hallo Sportfreundin Elke, vergiss mal deine rosarote Sonnenbrille nicht, beim Probesitzen zur Bauabnahme auf der Tribüne.