Warnemünde: Neuigkeiten vom Bahnhofsumbau


09. Januar 2020

Der Umbau des Warnemünder Bahnhofs ist eines der ambitioniertesten Bauvorhaben der letzten Jahre. Genau genommen besteht er aus dem Haltepunkt Warnemünde Werft und dem Personenbahnhof Warnemünde. Ein völlig neues Bild ergibt sich bei letzterem und zwar dort, wo sich der Bahnhofstunnel unter den Gleisen befand. Der ist nicht mehr. Die nicht behindertengerechte Personenunterführung wurde nämlich mittlerweile zurückgebaut und verfüllt. In naher Zukunft soll ein neuer, barrierefreier Übergang im nördlichen Bereich des Bahnhofs entstehen.  

Vom Personenbahnhof Warnemünde aus fahren nicht nur Fern- und Regionalzüge. In unmittelbarer Nähe starten die Fähren nach Hohe Düne und auch der Kreuzfahrthafen ist hier zu finden. Außerdem sind der Alte Strom mit dem Ortskern Warnemündes und der Strand in nur wenigen Minuten erreichbar. Mit dem neuen Übergang ist künftig ein bequemer Übergang zwischen Zug, Stadt und Schiff möglich. Zusätzlich werden zwei neue Fernverkehrsbahnsteige (Bahnsteig 4 und 5) mit einer Länge von jeweils 370 Metern errichtet. Für den sogenannten Kreuzfahrtbahnsteig (Bahnsteig 5) sind drei direkte Zugänge vom Kai aus vorgesehen.

Darüber hinaus wird auch der Spurplan im Bereich des Bahnhofs Warnemünde erweitert. Dabei werden Gleise teilweise in ihrer Lage angepasst und ihr Oberbau erneuert. Oberleitung, Telekommunikationsanlagen sowie elektrische Weichenheizungen werden ebenfalls angepasst bzw. neu errichtet. Schon im Oktober erfolgte die Umstellung auf ein digitales Stellwerk (DSTW). Hier setzte man auf eine Technologie der allerneuesten Generation von Stellwerken. In Warnemünde wurde das zweites DSTW Deutschlands errichtet. Stellbefehle der Fahrdienstleiter an Weichen, Signale, Gleiskontakte oder Bahnübergänge werden mit Hilfe digitaler Technik übermittelt. Damit entfallen bisher erforderliche kilometerlange Kabelbündel zu den einzelnen Elementen. Durch die beim DSTW bestehende Netzwerkverbindung per Datenleitung können Signale und Weichen zudem in deutlich größeren Entfernungen gesteuert werden. Langfristig kann dadurch die Anzahl der Stellwerke bei gleichbleibender Leistungsfähigkeit des Schienennetzes reduziert werden.

Ebenfalls zum Bauprojekt gehören Arbeiten zum Hochwasserschutz nach den Vorgaben des Staatlichen Amts für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern. Die rückwärtige Kante des Bahnsteigs 5 soll künftig gleichzeitig als Hochwasserschutzmauer dienen, jedoch nicht als solche wahrnehmen werden. Dazu wird das Gelände mittels Böschung angepasst. Alle Gleise sollen am Ende flexibel nutzbar sein.

Der Zeitplan ist sportlich: Am 19. Mai 2020, morgens 3.00 Uhr, soll fahrplanmäßig der erste Zug am neugestalteten Warnemünder Personenbahnhof einrollen.


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Christa Ulbricht - 23.01.2020 um 12:36 Uhr
Ich freue mich, dass die Züge aus Sachsen bald wieder bis Warnemünde fahren.Es war ja schon mal zu DDR-Zeiten so.Im April komme ich zwar noch nicht in den Genuss, aber wir können von Dresden bis Rostock durchfahren.Die Kofferschlepperei von Zug zu Zug fällt dadurch weg und man braucht keine Angst haben, dass der Anschlusszug weg ist, falls Verspätung ist.
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