Warnemünde: Meuterei der Ausschüsse


22. Oktober 2020

Es rumort im Ortsbeirat Warnemünde und Diedrichshagen. Nicht erst seit der letzten Sitzung in der vergangenen Woche, sondern schon seit Juni. Die fünf Ausschussvorsitzenden hatten seinerzeit einen 18-Fragen-Katalog ausformuliert, der sich mit der Arbeit des Ortsbeirates (OBR) auch während des Corona-Shutdowns befasste. Zur Klärung fand Ende Juni ein Gespräch mit den beteiligten Parteien statt.

Das Verhältnis konnte offenbar noch nicht grundlegend bereinigt werden, denn die Ausschussvorsitzenden meldeten sich Anfang der Woche erneut zu Wort: In Auswertung der letzten Ortsbeiratssitzung sei man „zutiefst verunsichert, ob und wenn ja in welcher Form, Art und Weise eine beratende Tätigkeit der Ausschüsse aus Sicht des Ortsbeirates derzeit noch gewünscht ist“, heißt es in einem Schreiben von Melanie Banhagel vom Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur. Das künftige Ob und Wie soll morgen in einer Besprechung der Ortsbeiratsmitglieder geklärt werden, kündigt der Beiratsvorsitzende, Werner Fischer, an. Für ihn steht außer Frage, dass die die beratenden Ausschüsse Bestand haben müssen und man werde sich gemeinsam dazu positionieren.

„Es geht nicht darum, jemanden persönlich anzugreifen oder gar zu stürzen. Es stellt sich vielmehr die Frage: Will man uns überhaupt noch haben?“, betont Mathias Pawelke vom Bau- und Verkehrsausschuss. Persönlich sehr mitgenommen hat ihn, als dem 79-jährigen Ekkehard Romeike während der letzten Sitzung durch den Vorsitzenden schon nach kurzer Zeit das Rederecht entzogen wurde. Ein strukturelles Problem? Seit Neukonstituierung des OBR dauern die Sitzungen sogar 30 Minuten länger und die dreieinhalb Stunden werden jedes Mal voll ausgeschöpft.

Ein Disput bahnte sich bereits im September an. In der OBR Sitzung im Rathaus konnte Mathias Stagat vom Strukturausschuss seinen Unmut kaum verbergen und forderte kurzfristig den Dialog. Dieser wurde ihm zwar zugesagt, doch auf einen konkreten Termin wartet er noch heute. Die Aussprache, so Fischer, ging im ewigen Hin und Her zum Tagungsort unter.

Bis eine klar definierte Aussage des Beirats vorliegt, lassen die Ausschüsse ihre Arbeit ruhen. Die nächste Ortsbeiratssitzung ist für den 10. November angesetzt.


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