Warnemünde: MV Werften starten Paneelfertigung


28. November 2018

Was auf dem Gelände von MV Werften Warnemünde in Rekordzeit entstanden ist, kann ohne Umschweife als Quantensprung betitelt werden. Nach dem ersten Spatenstich im August 2017 konnte hier heute die hypermoderne Laser-Hybrid-Paneellinie in der neuen Halle 11 in Betrieb genommen werden. 17.000 Kubikmeter Beton und 4.000 Tonnen Stahl wurden verbaut. Ab sofort entstehen hier bis zu 25 mal 16 Meter große Paneele und vollausgestattete Sektionen für die Kreuzfahrtschiffe der Global Class.

Mit dieser Investition sind MV Werften endgültig auf dem Schiffbauer-Olymp angekommen, handelt es sich doch um eine der modernsten Schweißanlagen Europas. Vertreter aus Politik und Wirtschaft waren dabei, als sie ihre erste Schweißnaht zog. „Mit der neuen Anlage erhöhen wir die Kapazität unserer Stahlvorfertigung für die Global-Schiffe am Standort Warnemünde signifikant und gehen einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung Industrie 4.0“, sagt Peter Fetten, CEO von MV Werften. Die Laser-Hybrid-Paneellinie ist immens wichtig für das Unternehmen, denn in Zukunft will man damit die weltweit besten Kreuzfahrtschiffe bauen.

Die semiautomatische, hocheffiziente Anlage ist das Herzstück des 400 Meter langen Hallenbereichs 11.1 und der gesamten Stahlvorfertigung. „Aus der Stahlplatte entstehen die Paneele, dann fertige Sektionen und schließlich der Block“, verdeutlicht Frank Politz die Arbeitsabläufe. Der gelernte Schiffbauer, der später noch ein Maschinenbau- und ein BWL-Studium draufsattelte ist Projektmanager und Produktionsleiter in der Halle 11. Nach einer etwa dreimonatigen Anlaufphase will man hier vier komplette Sektionen pro Tag herstellen.

Die Paneellinie mit allen integrierten Geräten ist einzigartig in Deutschland. Sie umfasst unter anderem eine Einseitenschweißstation mit Laser-Hybrid-Schweißkopf und zusätzlichen MAG-Tandem-Schweißköpfen mit integrierter Fräse zur Herstellung von Stumpfnähten. Darüber hinaus zeichnet sich die neue Anlage durch eine automatisierte Profilmontage mit einem Zwei-Seiten-Kehlnaht-Schweißen von Profilen im Laser-Hybrid-Verfahren sowie programmierbaren Roboterportalen aus. Durch ihren hohen Automatisierungsgrad ist die Dünnblech-Paneellinie perfekt für den Bau von Kreuzfahrtschiffen und in das Digitalisierungs- und Logistikkonzept des Schiffbauunternehmens eingebunden. „Wir haben quasi zuerst eine passende Anlage gesucht und dann die Halle dazu gebaut“, so Politz.

„Es ist eine große Ehre, Teil der Erfolgsgeschichte dieses Unternehmens zu sein“, erklärt Jaakko Heikonen, CEO von Pemamek. Sein Unternehmen lieferte die Anlage für die Paneelfertigung: „Diese Paneellinie ist einzigartig, da wir sie speziell an MV Werften angepasst haben. Ihre Technologie ist perfekt auf die Produktion der Global-Kreuzfahrtschiffe abgestimmt.“

Der Wirtschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Harry Glawe, betont: „Mit der Übernahme der Werften durch Genting Hong Kong und deren Entwicklung zu Spezialwerften für den Kreuzfahrtschiffbau hat sich für den Schiffbau und die gesamte maritime Industrie des Landes eine völlig neue Perspektive eröffnet. Aufträge, Auslastung und Beschäftigung entwickeln sich weiter positiv. Mit der innovativen Paneel-Fertigungslinie wird die Umsetzung der Produktion deutlich verbessert. Darüber hinaus wird die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens im hart umkämpften Schiffbaumarkt weiter gestärkt. Das ist heute ein weiterer guter Tag für den Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern.“

Sechs Millionen Euro Innovationsförderung wurde für die prototyphaften Fertigungsanlage von Bund und Land gewährt. Mehrere regionale Unternehmen sind an der Wertschöpfung des Projektes beteiligt. So führte das renommierte Fraunhofer Institut in Rostock die Machbarkeitsstudie zu optimierten Taktzeiten durch und eine Schweriner Firma lieferte die Anlagensteuerung zur Koordination der Krane und Schweißportale.

Neben der Paneelfertigung im Hallenbereich 11.1 befindet sich die Sektionsfertigung und -ausrüstung im Bereich 11.2. Die Halle 11.3 für die Profilfertigung wird im Mai fertiggestellt. Insgesamt werden die drei Hallen 25 Arbeitsstationen umfassen. MV Werften investiert über 100 Millionen Euro in den neuen Schiffbauhallenkomplex. Mittelfristig werden hier bis zu 150 Beschäftigte pro Schicht arbeiten.


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