Warnemünde: Keine ungetrübte Vorfreude auf das Wintervergnügen


24. Januar 2019

Vom 1. bis 3. Februar lädt Warnemünde wieder zum großen Wintervergnügen. Es ist die zehnte Auflage und längst gehört die bunt angelegte Familienveranstaltung in den alljährlichen Ferienkalender des Ostseebades. Die Idee für diese saisonverlängernden Aktion – die Veranstalter rechnen mit täglich 6.000 Gästen aus der ganzen Republik – wurde von Jörg Bludau, Geschäftsführer der Veranstaltungsagentur KVS, entwickelt: „Wir wollten ein Winterevent für Kind und Kegel kreieren und das ist uns in zunehmendem Maße auch recht gut gelungen“, sagt der Unternehmer, zu recht mit Stolz in der Stimme. Das durchweg positive Feedback der Gäste gibt ihm Recht.

Das Besondere am Warnemünder Wintervergnügen: Es ist modular aufgebaut und hat somit viele Ziehväter. Zu den Protagonisten zählen neben KVS die Freiwillige Feuerwehr Warnemünde, der Handels- und Gewerbeverein, die Tourismuszentrale, die Agentur Kulturmeer, das Coaast Schallplattencafé, Hirsch Gastronomie, die Rostocker Drachenstrolche, der Kamelhof Sternberger Burg, die Pferdefreunde Ostseeküste, die Rostocker Seehunde, die Fallschirmspringer von Skydive Ostsee, der Tauchsportclub Warnemünde, der Strandkorbbetrieb Christian Kroll und weitere Partner. Alles in allem sind 300 Akteure am Gelingen des winterlichen Treibens beteiligt.

Gesetzte Programmpunkte sind neben Kamel- oder Rentierreiten, Winterfeuer, 9. Leuchtturm(Winter)Rock, Strandsauna, Wintertauchen, Eisbaderfasching, Reiterumzug und Winterreiten am Strand auch Talentebühne, Aprés-Beach Party, Drachenfest und Kinderschminken. Dazu werden täglich Strandfeuer entzündet, es gibt eine wärmende Ice Lounge am Strand und einen kulinarischen Wintermarkt auf der Promenade.

Doch ist rund um das Warnemünder Wintervergnügen längst nicht alles eitel Sonnenschein: Einen offiziellen verkaufsoffenen Sonntag wird es nach aktuellem Stand der Dinge nämlich erstmals nicht geben. Im Zuge der Bäderregelung ist es möglich, dass zu besonderen sonntäglichen Ereignissen auch die Geschäfte sechs Stunden lang öffnen dürfen. Das Wintervergnügen wäre so ein Ereignis. Allerdings wurde die Sonderöffnung durch den Handels- und Gewerbeverein (HGV) nicht beantragt und dafür gibt es nach Aussage des Vorsitzenden, Dietmar Vogel, einen guten Grund: „Unter der Überschrift ‚Du entscheidest‘ hatten wir als Gewerbeverein im Dezember versucht, Problembewusstsein zur Thematik der Refinanzierung von Sonntagsöffnungen zu schaffen. Leider haben darauf von über 200 Unternehmern lediglich zwei Händler, mit  Zusage ihrer finanziellen Beteiligung geantwortet.“

Ehrenamtlich und mit hohem Aufwand organisiert der HGV seit vielen Jahren, den Weihnachts- und Pfingstmarkt sowie die Stephan-Jantzen-Tage mit dem Ziel, die Attraktivität Warnemündes weiter zu steigern und dem Handel zusätzliche Möglichkeiten durch Sonntagsöffnungen einräumen. „Wir als Vorstand stehen dabei immer in der Kostenverantwortung und mussten in den letzten Jahren immer wieder aus eigenen Mitteln für den Ausgleich einer Unterdeckung geradestehen“, wettert Vogel. Das Problem ist seiner Meinung nach, dass die Warnemünder Händler zum überwiegenden Teil der Meinung seien, dass die Sonntagsöffnung „einfach so vom Himmel fällt“. „Dem ist aber nicht so und wenn im Stadtanzeiger eine Sonntagsöffnung veröffentlicht wird, haben wir zuvor die Rahmenbedingungen dafür geschaffen!“

Auch Jörg Bludau ist etwas verstimmt und das hat nicht zuletzt mit den vielen Auflagen von Seiten der Ämter zu tun. Der Veranstaltungsmanager möchte seinem Anspruch folgend ein gemütliches Ambiente schaffen und sieht sich stark eingeschränkt: „Den Leuchtturmvorplatz dürfen wir nicht bebauen und die Promenade nur einseitig mit dem Rücken zur Düne“, kündigt er an. Lobend hebt er dagegen die langjährige und sehr unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Warnemünde hervor: „Die Kameraden sind unsere helfenden Engel und das in jeder Beziehung. Ohne sie ginge gar nichts“, betont Bludau, für den die teilnehmenden Vereine ohnehin das Salz in der Suppe sind. In Sachen finanzieller Unterstützung durch Hoteliers und Gastronomen gibt es dagegen noch viel Luft nach oben. „Die touristische Wirtschaft könnte das Event noch viel mehr als bisher für sich erschließen. Das war von Beginn an das Ziel“, hofft Jörg Bludau für die Zukunft.  

Bei der Tourismuszentrale ist dieses Stoßgebet schon angekommen. Sie ist seit Jahren ein verlässlicher Partner des Warnemünder Wintervergnügens. „Unsere Urlauber achten immer mehr auf Qualität und planen ihre Ausflüge ganz gezielt. Mit einem großen Strauß an Angeboten haben wir für die ganze Familie das Passende dabei und setzen bereits vor Beginn der Saison einen echten Höhepunkt. Damit laden wir ausdrücklich auch unsere Sommergäste ein, einmal ein Wochenende im Februar bei uns zu verbringen und stärken Warnemündes Position als unverwechselbares Seebad im Ostseeraum“, sagt Tourismusdirektor Matthias Fromm.

Und das Wichtigste zum Schluss: Schenkt man den Wetterprognosen Glauben, könnte es zum 10. Warnemünder Wintervergnügen sogar Schnee geben. Die Temperaturen sollen sich um den Gefrierpunkt einpegeln – Niederschläge sind dabei nicht ausgeschlossen.


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