Warnemünde: Anpacken fürs Turmleuchten


14. Februar 2019

Das wird ein Spektakel! Nachdem die Belegungszahlen in den hiesigen Hotels mit Veröffentlichung des Nachholtermins schlagartig in die Höhe geschnellt waren, stand für die Veranstalter fest: Mit deutlich weniger Besuchern als am Neujahrstag ist zum 20. Warnemünder Turmleuchten am 6. April nicht zu rechnen. „Nach Auswertung der Facebook-Kommentare gehen wir sogar davon aus, dass es viele ‚Ersttäter‘ geben wird“, sagt Hanseevent Geschäftsführer und Regisseur Torsten Sitte.  Europas späteste Neujahrsinszenierung – so wird die Frühlingsshow am Leuchtturm beworben – steht nach wie vor unter dem Motto „Momente“. Und besondere Momente gab es in den vergangenen Wochen schon einige: die Absage am Neujahrstag wegen einer Orkanwarnung, die komplizierte Suche nach einem Ersatztermin und schließlich dessen Verkündung. Bei den Machern ist jeglicher Missmut verflogen – jetzt werden die Ärmel hochgekrempelt, um für den 6. April unvergessliche Momente zu schaffen.

Ordentlich ranklotzen müssen im Vorfeld die Leuchtturmmänner. Traditionell nutzen sie die Wochen vor Beginn der Leuchtturmsaison am Ostersonnabend, um im Turm klar Schiff zu machen. Der 6. April ist für sie deshalb nicht optimal. Aber der Förderverein Leuchtturm Warnemünde ist auch Mitveranstalter und sieht sich damit selbstverständlich in der Pflicht. Leuchtturmchef Klaus Möller freut sich „gewaltig“ auf die verspätete Neujahrsinszenierung und stellt klar: „Wir planen so, dass das Turmleuchten keinesfalls eingeschränkt wird!“

Die Umstellung der Show nimmt Kreativkopf Torsten Sitte vor. Es muss einiges verändert werden, denn sie geht zum einen später los (20.30 Uhr) und findet dazu noch an einem „ganz normalen“ Sonnabend im April statt. „Wir schreiben gerade um“, befindet der 56-Jährige. Die Turmleuchter-Crew – gemeint sind die zahllosen Helfer im Hintergrund – steht und auch die Sponsoren sind  ausnahmslos dabeigeblieben.

Als Showstarter gesetzt ist Neo Levi Schünemann. Der Neunjährige erkrankte in den vergangenen Jahren zwei Mal an Leukämie, gilt jetzt dank einer Stammzellenspende als geheilt und freut sich auf diesen einzigartigen Moment auf der großen Bühne vor all den Menschen. Es ist gleichzeitig seine Premiere beim Turmleuchten und er wird gemeinsam mit seiner Mama und zehntausenden Besuchern den Countdown für die Jubiläumsinszenierung herunterzählen, um schließlich den Buzzer zum Showstart zu drücken.

In vielerlei Hinsicht aufregende Momente birgt der Termin am 6. April auch für Ola Van Sander. Als musikalischer Leiter hat der Bad Penny Frontmann mit den Rostocker Chören den Live-Act einstudiert. Er ist deshalb  eine der Schlüsselfiguren der diesjährigen Inszenierung und natürlich unverzichtbar. Allerdings, so einfach ist das alles nicht: „Wir spielen am 7. April auf einem Festival zu Gunsten herzkranker Kinder in Düsseldorf. Das ist mir auch sehr wichtig  und so setze ich mich nach der Show sofort ins Auto“, sagt der Musiker, der gemeinsam mit Bandkollegen und 60 Sängerinnen und Sängern der Chöre Sing man tau, Luv un Lee, De Klaashahns, Breitling und von der Rock- und Pop-Schule Rostock den Achim Reichel-Klassiker „Aloha Heja He“ neu interpretiert.

Das Vorprogramm soll wie gewohnt um 15.00 Uhr starten. Nicht dabei sind wegen anderweitigen Verpflichtungen die Matrosen in Lederhosen. Für Ersatz und damit einen kurzweiligen Nachmittag ist bereits gesorgt. Ganz hoch in der Besuchergunst dürfte die Genießermeile auf der Promenade stehen. „Flanieren & Dinieren“ heißt es hier bei Pasta, Pulled Pork, Fischbrötchen und Gin aus dem kultigen Mobil am 5. und 6. April. 

Wie es sich am 6. April mit dem öffentlichen Personennahverkehr verhält ist bislang unklar. Weil sich die Vorbereitungen noch in der Konzeptphase befinden, kann der Verkehrsverbund Warnow diesbezüglich noch keine Auskunft erteilen. Die Veranstalter gehen bis auf weiteres von erhöhtem PKW-Aufkommen aus und sichten deshalb die zur Verfügung stehenden Parkplätze. Diese liegen allesamt außerhalb des zur Veranstaltung abgesperrten Ortskerns. „Vielleicht lässt es das Wetter ja sogar zu, dass eine Teil der Besucher auf das Fahrrad ausweichen kann“, mutmaßt Torsten Sitte. Eine weitere Hürde muss er im Dünenbereich meistern: Die Felder 3 und 4 werden bis zum 31. März abgeschoben und neu bepflanzt. Um den Jungpflanzen eine reelle Überlebenschance zu gewähren, muss dieser Bereich für das Event abgesperrt werden.

Übrigens: Wer von Licht, Lasern, Feuer, Wasser und Musik  nicht genug bekommen kann, der sollte gleich eine ganze Woche Ostseeurlaub einplanen. Im Ostseebad Zingst startet am Sonnabend, 30. März um 19.00 Uhr, die Inszenierung der Seebrücke, Lichtertanz der Elemente. Ebenfalls eine Choreographie der Hanseatischen Eventagentur Rostock.

Foto: Holger Martens


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