Warnemünde: Ab Sommer zwei Elektrobusse auf der Linie 37


24. Februar 2021

Die Einführung der beiden Elektrobusse in Warnemünde ist für diesen Sommer avisiert. Das teilte uns Beate Langner, Sprecherin der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG), mit. Es gäbe allerdings noch keinen konkreten Liefertermin für die hauptsächlich in Frankreich produzierten Iveco E-Way Zwölf-Meter-Standardbusse. „Aufgrund der Corona-Pandemie kann es zu Verzögerungen kommen, da in den Produktionsstätten teilweise gar nicht oder nur reduziert gearbeitet wird“, erklärte die Unternehmenssprecherin.

Sind die beiden E-Busse erstmal da, folgen zunächst die Schulungen für Fahrpersonal und Werkstattmitarbeiter. Läuft alles planmäßig, könnten sie auf der Linie 37 voraussichtlich im Sommer 2021 im Einsatz sein. Die Buslinie wird dann die erste mit vollelektrischem Antrieb in ganz Rostock sein und den Ortskern von Warnemünde mit Diedrichshagen und der S-Bahn verbinden

Die Reichweite pro Batterieladung und Bus beträgt etwa 210 Kilometer. Zum Vergleich: Ein moderner Dieselbus mit Euro-6-Norm schafft mit einer Tankfüllung 600 Kilometer. Aufgeladen werden die Elektrobusse in der Nacht, klassisch per Kabel, auf dem RSAG-Busbetriebshof in Rostock-Schmarl.

Die Anschaffung von Elektrobussen ist teuer, weshalb die Investition auch vom Bund gefördert wird. Aus dem Programm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) erhält die RSAG Fördermittel in Höhe von 635.441 Euro zur Anschaffung der beiden Elektrobusse. In etwa dieselbe Summe muss das Unternehmen aus eigener Tasche noch mal oben drauflegen. Und weil die Beantragung der Förderung dazu noch recht kompliziert ist, habe man schon in 2019 gemeinsam mit der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim mbH (VLP) das Projekt zum Klimaschutz, zur Luftschadstoff- und Lärmreduktion im Stadt- und Regionalverkehr in Mecklenburg-Vorpommern aufgelegt. Zielstellung sei, 16 Buslinien in MV auf vollelektrischen Antrieb umzustellen. Insgesamt werden dafür von beiden Verkehrsunternehmen 47 Elektrobusse beschafft und die entsprechende Ladeinfrastruktur in den Betriebshöfen installiert. 45 Elektrobusse sind für die VLP vorgesehen, zwei für die RSAG.

Ohne Fördermittel, so Beate Langner, seien solche Busse schwierig finanzierbar. Ein E-Bus ist nämlich ungefähr doppelt so teuer wie ein „herkömmlicher“ Dieselbus. Neben den hohen Beschaffungskosten haben sie zudem eine relativ geringe Reichweite, weshalb sie auch nur auf der Linie 37 eingesetzt werden können. Auf anderen Linien mit mehr Fahrkilometern bräuchte man wieder mehr Busse, um sie auch tauschen zu können. Trotzdem freue sich die RSAG auf die beiden „Neuen“, um endlich eigene Erfahrungen sammeln zu können.

Foto (Archiv): RSAG


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