WSA und Leuchtturmverein besprechen das Jubiläumsjahr


22. März 2023

Das 125-jährige Bestehen des Warnemünder Leuchtturms stand im Fokus eines Arbeitstreffens, für das sich gestern Vertreter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee (WSA) und Holger Posselt als stellvertretender Vorsitzender des betreibenden Fördervereins trafen. Natürlich vor Ort, wo gerade die Instandsetzungsarbeiten für die Saison 2023 laufen (DWM berichtete).

Beim WSA für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist Viola Hackenbeck. Ihr Steckenpferd ist die große Festveranstaltung zum Leuchtturmgeburtstag, datiert voraussichtlich auf den 19. Oktober. „Jener Tag, an dem das neu errichtete Bauwerk 1897 erstmals sein Leuchtfeuer über die Ostsee sandte“, verrät Viola Hackenbeck. Mit der Hanseatischen Eventagentur sei im April ein erstes Gespräch geplant und einen ersten Entwurf für Einladungskarte und Gästeliste gebe es auch schon. Im Fokus der Feierlichkeiten sollte aus ihrer Sicht unbedingt das sehr gute Miteinander zwischen der Bundesbehörde WSA und dem Leuchtturmverein stehen. „Das ist keine Selbstverständlichkeit. Es gibt viele Objekte mit Drittnutzung (Öffentlichkeitsbetrieb, Anm. d. Redaktion), die wir betreuen und bei denen es lange nicht so gut läuft“, führt Hannes Nehls, Fachgebietsleiter Wasserstraßen aus. Die Besonderheit beim Warnemünder Leuchtturm sei, dass die öffentliche Nutzung eine der Auflagen im Nutzungsvertrag ist.

Was die Instandhaltungsarbeiten betrifft, ist man im Plan, sagte Vereinsvize Holger Posselt: „Unsere Männer haben vor zwei Wochen begonnen. Wegen der zunächst kühlen und jetzt feuchten Witterung bislang nur im Innenbereich. Trotzdem sind wir zuversichtlich, bis zur Eröffnung am Ostersonnabend fertig zu sein.“ Und damit nicht genug, stehen für 2023 doch auch Sanierungsarbeiten auf der Agenda. „Fest eingeplant sind neue Fenster mit integriertem Lüftungsmechanismus. Vielleicht kann man so der Feuchtigkeit – sie macht uns gerade im Winter zu schaffen – entgegenwirken“, sagt Daniel Strasen, beim WSA für das operative Geschäft Außenbereich zuständig. Gegenwärtig warte man noch auf die Zuweisung der Haushaltsmittel. „Die Fenster haben wir uns zum Jubiläum fest vorgenommen“, gibt sich der Wasserbaumeister optimistisch. Der Turm sei schwierigsten Wetterbedingungen ausgesetzt, weshalb gerade die Fenster in den Jahren arg gelitten hätten.

Grundsätzlich kann man sagen: Alles was Schäden für Leib und Leben nach sich ziehen könnte, wird sofort erledigt und alles andere später. „Wir inspizieren den Leuchtturm regelmäßig, alle sechs Jahre im Rahmen unserer Eigentümerverantwortung. Dabei werden alle Bauteile und Objekte in Augenschein genommen“, erläutert Hannes Nehls. Der Zustand des Bauwerks werde in einem Prüfbericht zusammengefasst. Im Monitoring sind so beispielsweise auch die Risse in der Außenhaut. Bislang konnten hier glücklicherweise aber keine Veränderungen festgestellt werden.

Beim WSA verantwortlich für Baubetrieb und Unterhaltung ordnet Hannes Nehls den Warnemünder Leuchtturm dennoch als Bauwerk mit Sanierungspotenzial ein. Als Sofortmaßnahme würden in Kürze zwei Sandsteinkonsolen unterhalb der ersten Galerie repariert. Dafür wird am Dienstag, 28. März, per Hubsteiger das Aufmaß für eine Schablone gemacht. „Geplant ist eine massive Konstruktion aus Metall, die zudem in die denkmalgeschützte Ansicht passt.“ Eine dritte Konsole, die zunächst notdürftig mit Kükendraht repariert wurde, damit keine losen Teile abfallen können, soll in diesem Zuge ebenfalls angefasst werden.

Von Beginn an hat sich auch der Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V. an notwendigen Sanierungsarbeiten beteiligt. „Und so soll es auch bleiben“, betonte Holger Posselt. Um das Warnemünder Wahrzeichen auch baulich auf sichere Füße zu stellen, wäre es wünschenswert, wenn von einem erfahrenen Planungsbüro ein grundlegendes Sanierungskonzept erarbeitet würde, empfahl Hannes Nehls. Der Verein könnte als Auftraggeber fungieren, was seiner Satzung entsprechen würde. Am Ende stünde eine fundierte Empfehlung, wie man das Bauwerk nachhaltig erhalten kann. Und natürlich was das alles kostet. „Der Prüfbericht sollte einfließen und wir als Eigentümer werden das Ganze fachlich begleiten.“ Auch das ein Geschenk zum Leuchtturm-Geburtstag und Topping für die Festveranstaltung bei der im Idealfall verkündet würde: „Der Turm hat eine Zukunft für die nächsten 125 Jahre und die Einladungen für die 250-Jahr-Feier verteilen wir gleich mit“, schmunzeln die Anwesenden verschmitzt.


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