Vorbereitungen für 12. Warnemünder Weihnachtszeit laufen

Zum ersten Mal muss der Weihnachts- und Neujahrsmarkt in Warnemünde in diesem Jahr auf dem Kirchenplatz rund um den neu errichteten Neptunbrunnen aufgebaut werden. Das stellt die Macher vom Handels- und Gewerbeverein (HGV) vor neue Herausforderungen, die jedoch lösbar sind. „Erst vor vier Wochen hatten wir dazu eine Begehung mit der Tourismuszentrale und konnten daraufhin einen angepassten Lageplan ausarbeiten“, verrät Vereinschef Dietmar Vogel. Gesetzt ist eine vier Meter breite Rettungsgasse zwischen Kirche und Brunnenfläche und die konnte eingehalten werden.

Die 12. Warnemünder Weihnachtszeit wird am Sonnabend, 26. November um 12 Uhr eröffnet. Mit allem, was dazugehört: Latüchtenwärter Klaus Lass hat den Weihnachtsmann im Schlepptau und beide fahren in einem Feuerwehrauto vor. Ein Markt von und für Warnemünde, der Kommerz steht ausdrücklich nicht im Vordergrund,  kein Gedränge, dafür gemütliche Atmosphäre – Weihnachtsstimmung in schwierigen Zeiten. Und die haben es in sich: „In diesem Jahr gibt es zwei ganz große Unwägbarkeiten: fehlendes Personal und hohe Energiekosten. Beides müssen wir irgendwie hingebogen kriegen“, sagt Michael Paasch, der im Vorstand des HGV mitarbeitet und sich seit Jahren aktiv für den Markt einsetzt. Die Mühlenstraße werde daher noch nicht miteinbezogen – die Anbindung zum Kirchenplatz sei noch nicht geklärt und man würde damit eine weitere Baustelle aufmachen. Ungeachtet dessen wird die beliebte Einkaufsstraße aber wieder mit sparsamen LED-Lichterketten geschmückt. Und weil Energiesparen derzeit so wichtig ist, soll kurzfristig auch noch in eine LED-Lichterkette für den Weihnachtsbaum investiert werden.

Im Festzelt auf dem Kirchenplatz steht täglich Livemusik auf dem Programm. Die Organisation liegt wieder in den Händen von Knut Linke, Inhaber der Agentur Kulturmeer. Für das Kulturprogramm sollen Gelder aus dem Budget des Ortsbeirates beantragt werden. Ausschließlich einheimische Künstler bekommen hier eine Bühne. Außerdem gibt es wieder eine Kindereisenbahn, die weltbesten Mutzen, leckere Heißgetränke, Crêpes, Wurst und auch eine Keramikerin hat sich angekündigt. Für die beliebten Enten und Gänse vom Bauernhof Oehlert aus Zarnewanz muss erst noch eine Lösung gefunden werden. Ein eigener Stand kann personell nicht abgesichert werden, doch es gibt vielleicht die Möglichkeit, das Federvieh auf Bestellung abzuholen.

Zur Begleichung des Ausfallschadens über etwa 50.000 Euro aus 2021 hat der Vorsitzende Gelder beim Landesförderinstitut M-V (LFI) beantragt. Schließlich musste im Vorjahr das gesamte Equipment bezahlt werden, doch nur drei Tage nach der Eröffnung folgte die Corona-bedingte Schließung des Marktes. „Ich hatte ein fettes Minus an der Backe, musste die bestellte Ware, aber auch die Gebühren bei den Behörden bezahlen“, erinnert sich Kerstin Meyer, die sich ebenfalls im HGV engagiert und auf dem Weihnachts- und Neujahrsmarkt einen Stand mit Bioglühwein, heißen Biosäften, Biomandeln und Biowaffeln betreibt. „Wir gehen davon aus, dass die Erstattung kommt und könnten damit auch ein Stück weit den Strom subventionieren. Diese nicht vorhersehbaren Kosten machen unseren Händlern zu schaffen“, weiß Paasch.

Für die Finanzierung der Weihnachtszeit werden einmal mehr die Bürger und Gewerbetreibenden Warnemündes gebraucht. Das „Klinkenputzen“ übernimmt Kerstin Meyer: „Es gibt viele verlässliche Stammzahler, aber auch solche, die uns nicht unterstützen möchten.“ Die Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde hat bereits zugesagt und durch den Betrieb der Testcenter kann am Ende eine schwarze Null stehen.

Beantragt ist, dass am ersten Adventssonntag wegen des Adventssingens am Leuchtturm die Geschäfte öffnen dürfen. Die Weihnachtsmann-Sprechstunde für die Lütten findet immer sonntags statt: am 27. November wegen des Adventssingens um 16.30 Uhr, am 4., 11. und 18. Dezember bereits um 16 Uhr.

Wie immer können die zur Dekoration aufgestellten Nordmanntannen – sie stammen aus einer Schonung bei Marlow – auf Bestellung kurz vor dem Fest abgeholt werden. Damit steht der Warnemünder Advents- und Weihnachtsmarkt auch für Nachhaltigkeit.

Der Abbau erfolgt ab dem 2. Januar und dann kehrt wieder Ruhe ein im Ostseebad.