Umgestaltung des Georginenplatz-Carrés: Bäume dürfen bleiben!


07. September 2019

Traditionell werden in Warnemünde nach der Hauptsaison Großbaustellen neu- oder wiedereröffnet. Bezog sich das in den letzten Jahren vorwiegend auf die Seestraße, sollen ab Mitte September die Verkehrsanlagen in der Georginenstraße und Georginenplatz grundhaft erneuert werden. Grund sind deren maroder Zustand und die damit einhergehende unbefriedigende Situation für Anwohner wie Passanten.

Der Georginenplatz befindet sich in Warnemünde südlich der Seestraße und nördlich der Friedrich-Franz-Straße. Das idyllisch-grüne Carré entstand etwa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und war damals aller Wahrscheinlichkeit nach mit Dahlien bepflanzt. Diese wurden früher Georginen genannt – was auch den Namen erklärt. Die Georginenstraße verbindet den Georginenplatz mit der Straße Am Strom.

Die Verantwortlichkeiten für die Umgestaltung wurden geteilt: „Das Amt für Verkehrsanlagen wird den Straßenteil grundhaft sanieren und damit beginnen wir noch in diesem Herbst. Das Amt für Stadtgrün wird dann in 2020 den Platz sanieren, vorab aber noch einige Änderungen in das ursprüngliche Konzept einarbeiten, denn die AnwohnerInnen hatten sich ja den Erhalt der Bäume gewünscht“, stellt Bau- und Umweltsenator Holger Matthäus in Aussicht. Der Warnemünder hatte sich persönlich dafür eingesetzt, den alten Baumbestand, auch im Nord- und Westbereich des Platzes, zu erhalten. Nur ganz wenige Bäume im Kreuzungsbereich müssten weichen. Die Gehwege im Nord- und Westteil des Platzes seien im Übrigen nicht grundhaft erneuerungs-, sondern allenfalls sanierungsbedürftig. Dazu müsse das Wurzelwerk nicht zerstört werden. Ein Diagonalweg soll sich auch künftig über den Platz schlängeln und weiße Sitzbänke werden die Aufenthaltsqualität weiter erhöhen. „Es wird ein wunderbar grüner schattiger Platz, der in das Italienische Flair enger hoher Bebauung Richtung Strom sich verdichtet um sich dann zur großen Stromperspektive zu öffnen. Ideal für heiße Sommertage und sturmgeschützt für andere Wetterlagen“, verspricht der Senator.

Anwohnerin Ines Heinrich fällt ob dieser Aussage ein Stein vom Herzen: „Wir sind so glücklich, dass die Bäume stehen bleiben dürfen, ein Erfolg für uns alle“, freut sich die Handweberin, die am Georginenplatz ihre Werkstatt mit Atelier betreibt. Diese Ansicht teilt der überwiegende Teil ihrer Nachbarn. „Spaziergänger, die den Platz entdecken sind immer wieder begeistert und fühlen sich, verglichen mit dem quirligen Leben am Alten Strom oder am Leuchtturm, wie in einer anderen Welt“, weiß die Künstlerin, die auch die anstehenden Bauarbeiten gelassen nimmt: „Die Planungen ziehen sich jetzt schon so lange hin und wir sind froh, dass es endlich losgeht. Die Umgestaltung bedeutet schließlich eine Aufwertung des gesamten Areals“, ist die Anliegern überzeugt.         

Los geht’s aber erstmal mit den groben Tiefbauarbeiten in der Georginenstraße. Hier werden Regen- und Schmutzwasserkanäle neu- sowie Trinkwasserleitungen und Elektrokabel umverlegt. Die Befestigung des Straßenzuges erfolgt am Ende mit einem grauen, geschnittenen Naturstein. Eine Vollsperrung für den Kfz- und Radverkehr ist notwendig. Aufrechterhalten wird neben dem Fußgängerverkehr auch die Verbindung zur Alexandrinenstraße und zur Straße Am Leuchtturm. Der Lieferverkehr ist damit ebenfalls  abgesichert. In einem zweiten Bauabschnitt mit ebendiesen Teilleistungen ist dann die Verkehrsanlage rund um den Georginenplatz an der Reihe. Auch hier ist mit einer Vollsperrung zu rechnen.

Nach Fertigstellung sind Georginenplatz und Georginenstraße Bestandteil einer großräumigen Fußgängerzone, die sich weiter über die Alexandrinenstraße, die Kirchenstraße und die Straße Am Leuchtturm erstreckt. Im gesamten Bereich entfällt damit auch das Parken. An der Einmündung von der Friedrich-Franz-Straße ist künftig ein Absenkpoller geplant.

Der Georginenplatz ist Bestandteil des Denkmalbereichs „Historischer Ortskern Warnemünde“ und steht als Gartendenkmal unter Denkmalschutz. Die befestigte Fläche rückt mit der Straßenbaumaßnahme von den Baumstandorten um etwa einen Meter nach Osten, sodass der unversiegelte Wurzelbereich vergrößert werden kann. Wo im Zuge der Baumaßnahme punktuell in den Wurzelbereich der Bestandsbäume eingegriffen werden muss, erfolgt dies mit wurzelschonender Bodenabsaugtechnologie. Das Bauvorhaben wird durch eine Umweltbaubegleitung vorbereitet und beaufsichtigt.


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