Trauriges Ende der "MS Undine"


21. Februar 2024

In den Gewässern von Rostock erzählt sie eine Geschichte, die die Herzen berührt und die Seelen bewegt: Die MS Undine, erbaut im Jahre 1910 unter dem Namen Kronprinz Wilhelm auf der hiesigen Neptunwerft, ist nicht nur ein Schiff, sondern eine lebendige Legende. Sie gilt als das älteste noch erhaltene Seebäderschiff Deutschlands.

Seit 2019 ist die Stadt Rostock Eigentümerin der MS Undine, oder besser dessen, was von ihr übrig geblieben ist: ein unter Denkmalschutz stehender Schiffsrumpf. Der angestammte Liegeplatz 93 im Stadthafen ist seit heute leer. Die einst stolze MS Undine wurde abtransportiert. „Diese Sicherungsmaßnahme wurde aufgrund des maroden Zustandes nötig. Wir gehen damit unseren Eigentümerpflichten nach“, sagt Falk Zachau, Leiter des zuständigen Hafen- und Seemannsamtes. Der Kasko wurde in den Rostocker Fischereihafen verbracht und dort an Land gehievt. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 60.000 Euro. Der Rumpf wird vor Ort aufbewahrt.

Erst im Mai 2021 hatte die Rostocker Bürgerschaft beschlossen, einen markanten Teil der MS Undine zu konservieren und öffentlichkeitswirksam auszustellen. Seites der Denkmalschutzbehörde wurden in den vergangenen Monaten mehrere Varianten untersucht. Denkbar sei demnach, den oberen Teil des Hecks mit dem Schriftzug UNDINE zu erhalten, aufzuarbeiten und als Rundbank im öffentlichen Raum aufzustellen. Der Rest des Rumpfes soll entsorgt werden. Einen zeitlichen Rahmen dafür gibt es bislang jedoch nicht. Nicht zuletzt, weil die Anforderungen zum Abwracken aufgrund der hohen Schadstoffbelastung hoch sind und durch ein entsprechend zertifiziertes Unternehmen durchgeführt werden muss. Bislang gibt es kein in Deutschland ansässiges Unternehmen, das diese Aufgabe übernehmen kann.

Auf der Schiffswerft Laubegast (Sachsen) sollte die MS Undine ab 2007 eigentlich restauriert werden. Allerdings: Es fehlten die finanziellen Mittel und die Dresdner Werft meldete Insolvenz an. Seit Oktober 2014 liegt das traurige „Überbleibsel“ im Rostocker Stadthafen.


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


Manfred Kammerer - 23.02.2024 um 11:53 Uhr
"Bislang gibt es kein in Deutschland ansässiges Unternehmen, das diese Aufgabe übernehmen kann".
Falls im alten oder im neuen Deutschland ein System mit hoher Schadstoffbelastung erforderlich war, hat man das Zeug vermutlich exportiert - in den nahen Osten oder in das sonnige Afrika, wo die fachmännische Entsorgung unter höchsten Auflagen vorgenommen wurde.
Deutschland und seine cleveren Unternehmer sind sauber geblieben: Dreck weg, der Zaster blieb hier.
Weiter so, Deutschland!

Das Abwracken von Systemen mit hoher Schadstoffbelastung war bisher im alten und im neuen Deutschland nicht erforderlich
|