Tidingsbringer Jubiläumsausgabe erschienen

Die 25. Ausgabe des Tidingsbringer mit 35 Beiträgen von 28 Autoren liegt auf dem Tisch. Im Corona-Jahr 2020 alles andere als eine Selbstverständlichkeit, denn schließlich ist der Förderverein Leuchtturm Warnemünde Herausgeber des Bäderjournals. In diesem Jahr hatte der Turm jedoch keinen einzigen Tag geöffnet, weshalb es auch keine Einnahmen gab. Mit 1.800 Exemplaren fällt die Auflage jedoch etwas kleiner aus. Viele Hotels haben Corona-bedingt abgewunken.

Trotz der Krise stand die Jubiläumsausgabe für den Verein zu keinem Zeitpunkt zur Disposition. Gleich zu Beginn der Pandemie hatte der Vorstand beschlossen, vorerst keine Mittel auszureichen, um aus dem „Eingemachten“ die nötigen 12.000 Euro für den Tidingsbringer aufbringen zu können. „So viele Periodika, die 25 Jahre lang fortlaufend erschienen sind, haben wir nicht in Rostock. Ich sehe auch der 30. Ausgabe noch wohlwollend entgegen“, unterstreicht Leuchtturmchef Klaus Möller. Vorausgesetzt natürlich, der Turm darf irgendwann wieder öffnen. Doch selbst da zeigt sich der Warnemünder vorsichtig optimistisch, auch wenn man an die Besucherzahlen des Rekordjahres 2019 sicher nicht anknüpfen kann. 

Ein Corona-Buch ist der 25. Tidingsbringer – die Idee hatten der langjährige Vereinsvorsitzende Gerhard Lau und der Verlag Redieck & Schade seinerzeit gemeinsam ausgetüftelt – (glücklicherweise) nicht geworden. Ganz im Gegenteil: Nur einige wenige Fotos erinnern an den Frühjahrs-Shutdown. Das Titelbild von Joachim Kloock stimmt dagegen bewusst hoffnungsvoll und genauso soll es auch sein. Und weil sich das Büchlein inzwischen zu einem regelrechten Nachschlagewerk entpuppt hat, gibt es mittlerweile ein Register mit allen Beiträgen aus den letzten 25 Jahren. Damit wird die Suche deutlich vereinfacht. „Das ist unser kleines Dankeschön an den Verein zum 25. Geburtstag des Tidingsbringer“, verrät Achim Schade vom Verlag Redieck & Schade, der Mitherausgeber ist. Kompagnon Matthias Redieck betont, dass persönlich erzählte Geschichten den Machern auch künftig willkommen seien: „Sie sind erst das Salz in der Suppe und sollten schon deshalb unbedingt weitererzählt werden.“

Der Tidingsbringer hat in den vielen Jahren seines Bestehens schon so manche Geschichtslücke schließen können. So auch die aktuelle Ausgabe mit dem Beitrag von Gerhard H. Ehlers „Die vier Pfeiler von Warnemünde – Das Kriegerehrenmal von Walther Butzek“. Kaum irgendjemand weiß heute noch, dass es überhaupt existierte, geschweige denn wo es zu finden war. Auf die „Spuren des jüdischen Lebens in Warnemünde“ begibt sich Christoph Wegner, der ein sehr dunkles Kapitel der Geschichte aufschlägt. Erinnerungen an die Kriegsweihnachten 1939 bis 1944 in Warnemünde schildert Wolfgang Matthäus und in der Rubrik „Feucht-Fröhliches“ klärt Horst Prignitz darüber auf, dass der erste Strandkorb nicht in Warnemünde, sondern auf Norderney stand. Natürlich gab es wieder einen Fotowettbewerb, dessen Gewinner ab der Seite 87 veröffentlich sind.

Ausfallen muss in diesem Jahr die traditionelle Signierstunde in der Buchhandlung Krakow Nachf. Jedoch können hier ab Sonnabend vorsignierte Exemplare erworben werden. „Die Autoren dürfen sich in der Buchhandlung am Kirchenplatz ihre Freiexemplare abholen“, kündigt Klaus Möller an. Wer nicht persönlich erscheinen kann, darf auch eine Vollmacht ausstellen oder sein Anliegen per E-Mail an Vorstandsmitglied Inge Morenz schildern. Offizieller Verkaufsstart für den Tidingsbringer ist ebenfalls Sonnabend der 5. Dezember. Das Warnemünder Bäderjournal kostet 7,60 Euro.