Pünktlich um 9.30 Uhr heute Morgen bog der Kranwagen mit seiner wertvollen Fracht um die Ecke. Transportiert wurde nicht weniger als der Weihnachtsbaum für den Warnemünder Kirchenplatz. Zuvor waren die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Warnemünde bei Hannelore Senkpiehl in Lichtenhagen-Dorf vorgefahren, um die gut sechs Meter hohe und ausgesprochen schön gewachsene Tanne im Vorgarten abzusägen um sie einer höheren Bestimmung zuzuführen. Sichtlich blutete Frau Senkpiehl das Herz, doch der Baum war einfach viel zu groß geworden und stellte deshalb eine Gefahr dar.
Am Kirchenplatz in Warnemünde angekommen, ging alles sehr schnell. Jeder Handgriff saß und sogar erste Scheeflocken tanzten zu Boden. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass das Weihnachtgrün in seiner Hülse verankert werden musste. „Gern hätten wir den Baum schon am Freitag installiert, doch leider gab es einen logistischen Engpass“, verrät Michael Paasch vom Handels- und Gewerbeverein Warnemünde (HGV). Auf eigene Rechnung wird das Prachtstück am Mittwoch von Mitarbeitern der Rostocker Elektro-Systemtechnik Nord GmbH mit der Lichterkette versehen. Am selben Tag soll auch die Mühlenstraße im weihnachtlichen Lichterglanz erstrahlen. Die Kosten für das Auf- und Abhängen hier trägt der HGV. Alle Verbrauchskoten werden jeweils hälftig von der Kur-Apotheke und der Besitzgesellschaft Kirchenplatz getragen. „Wir hätten gern mehr gemacht, doch das war angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage in diesem Jahr kaum machbar“, so Paasch.
Alles in allem kosten Transport und Aufstellen des Weihnachtsbaums den Verein 4.000 Euro. Weil an eine Refinanzierung durch Standgebühren vorerst nicht zu denken ist, ist der HGV auf Unterstützung angewiesen. Die Tourismuszentrale hat bereits signalisiert, zumindest einen Teil der Kosten übernehmen zu wollen, doch das wird nicht reichen. Spenden sind deshalb sehr willkommen. Zur Abwicklung hat der Handels- und Gewerbeverein Ostseebad Warnemünde e.V. extra ein Spendenkonto bei Ostseesparkasse Rostock mit der IBAN DE48 1305 0000 0460 0026 86 eingerichtet. Als Zahlungsgrund sollte „Weihnachtsbaum“ hinterlegt werden.
Verkaufsbuden dürfen in diesem Jahr Corona-bedingt nicht auf dem Kirchenplatz aufgestellt werden. Ein vom HGV gestellter Antrag wurde endgültig abgelehnt. Eine Erklärung, weshalb überall im Ort Glühwein verkauft werden darf, nur eben auf dem Kirchenplatz nicht, hat auch Michael Paasch nicht. Schade, denn auch hier wäre der gebotene Abstand gewährt.
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