Das Nutzungskonzept für den Strand, der so genannte B-Plan Strand, und mögliche Offshore-Windparks vor Warnemünde erhitzten die Gemüter beim Talk am Strand in der Strandoase Treichel. Lösungen wurden dabei nicht präsentiert.
Unklar bleibt auch nach der gestrigen Podiumsdiskussion, wie der Strand künftig genutzt werden kann. Planungssicherheit für Strandunternehmer gibt es nach wie vor nicht – Pachtverträge können auch weiterhin nur für ein Jahr geschlossen werden.
Seit acht Jahren ist das Nutzungskonzept für den Strand in Arbeit. Im Frühjahr des vergangenen Jahres hatte die Rostocker Bürgerschaft den B-Plan Strand fast einstimmig gekippt – das Konzept sollte erneut überarbeitet werden. Seit dem: Still ruht der See! „Ich habe kein Verständnis dafür, dass sich das so lange hinzieht. Das Verfahren behindert nicht nur die Unternehmen, sondern die Entwicklung ganz Warnemündes“, bringt der Ortsbeiratsvorsitzende Alexander Prechtel seine Verärgerung zum Ausdruck. Auch Marita Schröder von der Tourismuszentrale missfällt dieser Zustand: „Nicht nur für unsere Gewerbetreibenden ist die Situation unbefriedigend, doch wir werden sie weiterhin nach allen Kräften unterstützten.“ Bürgerschafts- und Ortsbeiratsmitglied Helge Bothur warnt indes davor, den Strand selektiv zu betrachten und wünscht sich eine „Gesamtschau auf Warnemünde.“ Prechtel hält dagegen einen großen B-Plan als das Maß aller Dinge für problematisch und ist überzeugt davon, dass einzelne, aufeinander abgestimmte, Pläne sinnvoller sind.
Ambivalent wurden im Talk am Strand die geplanten Offshore-Windkraftanlagen vor Warnemünde diskutiert. Der Ortsbeirat hatte sich im Herbst 2014 klar dagegen ausgesprochen und dabei die relevanten Punkte Tourismus, Segeln und Hafenwirtschaft ins Feld geführt. Die IHK-Geschäftsführerin Dr. Christine Grünewald hingegen betont, dass Warnemünde nicht allein nur vom Tourismus leben kann, sondern auch ein Industrie-, Wissenschafts- und Logistikstandort sei. Sie sieht auch Chancen auf einen Imagegewinn und mahnt zur genauen Abwägung. Michael Roolf vom Bündnis Freier Horizont hingegen ist gleich mit zwei Volksbegehren gegen die Offshore-Windparks in Küstennähe im Landtag unterwegs und warnt davor, dass mittels Zielabweichungsverfahren auch außerhalb von Eignungsgebieten Windkraftanlagen aufgestellt werden könnten. Diese Gefahr sieht der Vereinsvorsitzenden von Wind Energy Network, Andree Iffländer, nicht. Er verweist darauf, dass es auch beim Windpark Baltic 1 vor dem Darß keine negativen Auswirkungen auf den Tourismus gegeben habe.
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Die Initiative, diese Themen öffentlich zu diskutieren, ist hilfreich. Dies zeigt auch ein offenes Potenzial der Kommunikation zu Entscheidungen der Bürgerschaft Rostock.
Nahe liegende Themen sollten ein gleiches Podium bekommen. Beispiele: Sauberkeit im OT W., Gehwegezustand im OT W., Fertigstellung der Bauvorhaben im OT W. usw.