Sturmflutschutzwand auf der Zielgeraden


15. November 2019

Die Hochwasserschutzwand mit „Spazierpfad an der Wasserkante“ am südlichen Alten Strom nimmt zusehends Gestalt an. „Das Bauvorhaben befindet sich in der Endphase. Derzeit werden die Anschlüsse an die vorhandenen Bauwerke im Nordteil hergestellt“, informiert der zuständige Leiter der Dezernatsgruppe Küste beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StaLUMM ), Lars Tiepolt. „Nach Fertigstellung der Gussasphaltoberflächen auf der 450 Meter langen und vier Meter breiten Kaifläche wird – quasi als letzter Bauabschnitt – ein verbleibender, etwa 25 Meter langer, Block der Hochwasserschutzwand im Südteil voraussichtlich noch in diesem Herbst betoniert“, so Tiepolt. Parallel dazu läuft die Herstellung der Freiflächen. Es werden Laternen aufgebaut und installiert, Wege mit Geländern angelegt und Grünflächen vorbereitet. „Die Restarbeiten ziehen sich dann ins neue Jahr und sind teilweise auch witterungsabhängig“, sagt der Dezernatsleiter.

Der Ersatzneubau der Hochwasserschutzwand wurde notwendig, weil Gutachten zur Standsicherheit der bisherigen Aufbauten dringenden Handlungsbedarf angezeigt hatten. Das alte, 1972 in Dienst gestellte, Bauwerk war für heutige und zukünftige Verhältnisse nicht mehr ausreichend. Hinzu kam, dass die Standsicherheit der Anlage nicht mehr gewährleistet war.

Die neue Ufermauer am südlichen Alten Strom besteht aus Stahlspundwänden, verbunden mit einer Kaitragplatte aus Stahlbeton. In modularer Bauweise sind in dieses Basisbauwerk Betonelemente für den Sturmflutschutz integriert. Diese Herangehensweise ermöglicht es zum einen, die erforderliche Sturmflutsicherheit für die nächsten Jahrzehnte ohne nachteilige Folgen für das Stadtbild zu gewährleisten und zum anderen flexibel auf den infolge des Klimawandels prognostizierten Meeresspiegelanstieg reagieren zu können.

Die neue Sturmflutschutzwand ist nur ganze fünf Zentimeter höher, als die Vorgängerkonstruktion. Die Oberkante des Bauwerks liegt bei 2,75 Meter über Normalhöhennull (NHN). Sie hält Wasserständen bis 2,50 Meter NHN stand. Laut aktuellen Annahmen über den Meeresspiegelanstieg von 50 Zentimetern in 100 Jahren ist um das Jahr 2060 eine Aufstockung notwendig. Die Ufermauer könnte dann auf 2,95 Meter erhöht werden und somit Sturmflutereignissen bis 2,70 Meter NHN standhalten. Ob und wie das tatsächlich umgesetzt wird, müssen künftige Generationen entscheiden.

Der Entwurf für diese Bauweise stammt vom Berliner Ingenieurbüro hpl, die Ausführungsplanung und alle folgenden Ingenieurleistungen vom Rostocker Ingenieurbüro Inros Lackner. Bund und Land investieren in das Vorhaben rund 8,5 Millionen Euro aus dem nationalen Förderfonds „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK). Mit der Bauausführung ist die Firma Claus Wieben Bauunternehmung GmbH & Co. KG beauftragt.

Das StaLUMM arbeitet seit Januar 2018 an der neuen Sturmflutschutzwand. Aufgrund unvorhergesehener, aber notwendiger Leistungen kam es zwischenzeitlich zu Verzögerungen im Bauablauf. Darüber hinaus wurde der Baubetrieb auch noch mit zusätzlichen Leistungen für den Ersatzneubau der Uferkonstruktion im Bereich der Hausnummern 54‑59 beauftragt. Mit einer Fertigstellung ist Anfang 2020 zu rechnen, wobei Lars Tiepolt zu bedenken gibt, dass bei Wasserbauarbeiten im Winter selbstverständlich immer bauzeitliche Verzögerungen möglich sind. Derzeit deute jedoch nichts darauf hin.

Foto: Talsair


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