Strukturkonzept auf der Zielgeraden


17. Februar 2021

Über Zwischenergebnisse zur Fortschreibung des Strukturkonzeptes Warnemünde und den Stand des Beteiligungsverfahrens Mittelmole informierten Wolfgang Oehler vom Hamburger Büro für Stadt- und Regionalentwicklung (BSR) und Anja Epper vom Rostocker Stadtplanungsamt in der letzten Ortsbeiratssitzung. „Trotz der Corona-bedingten Einschränkungen hat der Prozess Ende 2020 eine gewisse Dynamik bekommen“, befand Wolfgang Oehler in der Rathaushalle. Nach Aktivausstellung und fünf Online-Themenforen zu den neu formulierten Handlungsfeldern sei man aktuell in der Ausarbeitungsphase für das Handlungs- und Maßnahmenkonzept. Es sei die letzte Phase vor der geplanten Finalisierung im April/ Mai 2021. Die Rostocker Bürgerschaft, so die Planung, soll das neue Strukturkonzept im August verabschieden.

Das Strukturkonzept für Warnemünde wurde in den Jahren 2010/2011 entwickelt und dient als planerische Grundlage für die städtebauliche Entwicklung des Ortes. Es ist in die Jahre gekommen und soll deshalb fortgeschrieben werden. Dazu wurden Handlungsfelder und Leitbilder neu definiert. So soll das charakteristische Ortsbild erhalten und die Mittelmole einschließlich Werftbecken urban entwickelt werden. Was die Mobilität betrifft, wünschen sich die Warnemünder weniger Autos und dafür mehr ÖPNV, Rad- und Fußverkehr. Auch soll Warnemünde lebenswerter werden und zwar für alle Generationen und Geldbeutel. Zudem soll die Qualität als Tourismusstandort verbessert, sowie Wirtschaft und Wissenschaft vorangebracht werden. Und über allem steht der Klima- und Umweltschutz.

Dreh- und Angelpunkt ist und bleibt die Entwicklung der Mittelmole, so Oehler, der die Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung zusammengefasst vorstellte. Eine ausführliche Version sei im Städtischen Anzeiger, Ausgabe 3-2021, veröffentlicht. Nach vielen Querelen hatte die Stadtverwaltung im letzten Sommer das Hamburger Planungsbüro „Urbanista“ damit beauftragt, von außen auf die Mittelmole zu blicken und als Neustart ein Beteiligungsverfahren einzuleiten. Am Ende stehe ein öffentliches Gutachten, das als Entscheidungsgrundlage für die Rostocker Bürgerschaft und Planungsgrundlage für die Stadtverwaltung diene. Allerdings: Auch hier kommt man wegen der Kontaktbeschränkungen nicht wirklich voran, weshalb die Leitlinien für die Mittelmole unabhängig vom Strukturkonzept entwickelt werden sollen. Das, so Stadtplanerin Anja Epper, sei kein Problem, denn das Strukturkonzept sei eine ganz andere Blickrichtung, nämlich die von Warnemünde auf Warnemünde. Der Beiratsvorsitzende, Wolfgang Nitzsche, sprach sich für diese Vorgehensweise aus: „Es wäre falsch, diesen langen Weg jetzt nicht zu Ende zu gehen.“

Trotz der Pandemie-bedingt schwierigen Umstände will man versuchen, den Beteiligungsprozess Strukturkonzept auch mit der Öffentlichkeit so gut es eben geht, fortzusetzen. Konkret möglich sind momentan der Dialog über die Webseite www.strukturkonzept-warnemuende.de und die enge Abstimmung mit dem Ortsbeirat. „Lassen es etwaige Lockerungen der Kontaktbeschränkungen zu, wollen wir versuchen, Ende Februar oder Anfang März die angekündigten ‚analogen‘ Stadtspaziergänge durchzuführen“, kündigte Oehler an. Als Ziele seien die Mühlenstraße, die Parkstraße und der Ortseingang Süd ausgemacht.

„Nach Verabschiedung durch die Bürgerschaft ist das Strukturkonzept verbindlich“, betonte Wolfgang Oehler. Darauf hofft auch Mathias Ehlers vom Umweltausschuss: „Wir haben in Warnemünde schon so viele Konzepte gelesen und mitberaten, dass man mit dem bedruckten Papier den ganzen Ort auslegen könnte. Passiert ist dann meist etwas anderes.“

Und wie geht es jetzt weiter mit der Mittelmole? Mit „Viele Mittel, eine Mole – Rostock beteiligt“ gibt es für das Beteiligungsverfahren jetzt einen Slogan und eine dazugehörige Webseite. Auf den Neustart im September folgten digitale Ämter-Workshops und Gesprächsrunden mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Die geplanten Vorort-Gesprächsrunden durften leider nicht stattfinden. Derzeit plane man aber eine Online-Beteiligung auf der genannten Internetseite, die nach Aussage von Anja Epper zeitnah vorgestellt werden soll. Ein herkömmlicher Fragebogen soll im Städtischen Anzeiger veröffentlicht werden. Das Büro Urbanista ist per E-Mail an warnemuende@urbanista.de erreichbar. Das öffentliche Gutachten soll Ende Mai vorliegen.

Foto: Taslair


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