Strukturkonzept Warnemünde: Premiere für Online Format

Es mag am „trockenen“ und wenig greifbaren Stoff oder am ungewöhnlichen Format gelegen haben, dass die sonst so diskussionsfreudigen Warnemünder beim gestrigen ersten Online Themenforum „Wirtschaft, Einzelhandel, Tourismus & Kreuzschifffahrt“ zahlenmäßig deutlich unterrepräsentiert waren. 17 der insgesamt 24 Teilnehmer waren Mitarbeiter der Ämter und Institutionen oder Pressevertreter. Dabei lief die Premiere der Corona-bedingt ausschließlich online stattfindenden Gesprächsrunden gar nicht mal schlecht.

Grundlage für die fünf Themenforen bildete die Auswertung der Aktivausstellung im Warnemünder Gemeindehaus – 600 Besucher verteilten hier an die 1.200 Prioritätspunkte. Herausgearbeitet wurde daraufhin, was den Bürgern ganz besonders am Herzen liege, und im Strukturkonzept deshalb unbedingt verankert werden müsste. Ziel und Aufgabe der Themenforen sei, so Moderator Wolfgang Oehler vom beauftragten Büro für Stadt- und Regionalentwicklung BSR, eine Auswahl der Ziele und Aufgaben zu diskutieren, dabei Übereinstimmungen und Differenzen zu filtern um letztlich eine probate Entscheidungshilfe für Verwaltung und Politik vorzubereiten: „Wichtig ist uns dabei ein ausgewogener Dreiklang zwischen Bürgern, Verwaltung und Politik“, betonte der Projektleiter für die Fortschreibung des Strukturkonzeptes Warnemünde/Hohe Düne.

Online diskutiert wurde über die Entwicklung der Kreuzschifffahrt in der Nach-Corona-Zeit, die neue Landstromanlage als erste Maßnahme zur Eindämmung von Emissionen und darüber wie das alte Werftbecken in die Optimierung der Verkehre rund um das Kreuzfahrtgeschehen einbezogen werden kann. Es ging um die Vereinbarkeit der touristischen Belange mit denen der Einheimischen und des Naturschutzes. Die notwendige Entzerrung der Laufwege, um einer „Gäste-Überflutung“ Warnemündes vorzubeugen, wurde in diesem Zusammenhang gleich mehrfach benannt. Ein weiteres zentrales Thema war die attraktivere Gestaltung der Mühlenstraße, die so Oehler, nicht wieder an den Linden scheitern sollte. Ein so genannter „Kümmerer“ oder Stadtteilmanager könnte gezielt einwirken.

Heute Abend um 18 Uhr geht es weiter mit dem zweiten Themenforum „Verkehr & Mobilität“. Alle Onlinemeetings werden mitgeschnitten und nach Aussage der Initiatoren jeweils zwei Tage später im Internet unter www.strukturkonzept-warnemuende.de veröffentlicht. Weitere virtuelle Veranstaltungen sind am 30. November „Grün- und Freiraum, Umwelt- und Klimaschutz“, 3. Dezember „Wohnen & Infrastruktur“ und am 9. Dezember „Städtebau & Ortsbild, Mittelmole“ geplant. Anmeldungen zur Teilnahme werden unter fsk-warnemuende@bsr-hamburg.de entgegengenommen.