Zoo Rostock: Name für Hipponachwuchs gesucht


20. November 2020

Den frühen Morgen des 24. Oktobers werden die Tierpfleger im Rostocker Zoo wohl nie vergessen: An diesem Tag entdeckten sie den ersten Nachwuchs bei den Zwergflusspferden. Allerdings musste sich Mama Nimba zunächst an ihre neue Rolle gewöhnen und verbrachte deshalb die ersten Wochen vorwiegend hinter den Kulissen des Innengeheges. Mittlerweile ist das Jungtier – ein Mädchen – jedoch schon rege mit seiner Mutter unterwegs und hat die Herzen der Tierpfleger im Sturm erobert.
„Das Zwergflusspferdbaby entwickelt sich prima. Es wächst und gedeiht sehr gut. Inzwischen halten sich Mutter und Jungtier auch immer mal wieder längere Zeit im Wasser auf“, freut sich Zookuratorin Antje Angeli.
Der Tag beginnt morgens meistens mit einer gemeinsamen Dusche von Mutter und Jungtier durch die Tierpfleger. Aktiv sind die beiden vor allem morgens und am späten Nachmittag. Dann können sie zusammen im Wasser beobachtet werden. Die Kleine genießt die Zeit im Becken und übt sich bereits im Tauchen. Mutter und Tochter „chillen“ allerdings auch viele Stunden im Stroh in ihrer Box im Backstagebereich oder manchmal auch im Wasser. Nimbas Mädchen bringt schon mehr als zehn Kilogramm auf die Waage. Wenn die Mutter frisst, fängt auch das Jungtier an, ein wenig vom Futter zu probieren. Nur selten lässt Nimba ihr Baby in ihrer Box allein. Schon beim ersten Laut ist sie sofort zur Stelle. Aber auch Nimba ruft manchmal nach der Kleinen und fordert sie auf, ihr zu folgen. „Das ist das, worauf wir hingearbeitet haben. Wir freuen uns über diesen Zuchterfolg, insbesondere, weil es sich um eine bedrohte Tierart handelt“, betont Tierpfleger Maik Schinköth.

Papa Onong genießt derweil die milden Temperaturen und ist fast den ganzen Tag auf der Außenanlage unterwegs. Ab und zu versucht er durch die Absperrung zwischen den Gehegen im Zwergflusspferdhaus einen Blick zu erhaschen. Doch sobald Nimba das mitbekommt, startet sie zum Scheinangriff und verteidigt ihr Junges. Auch in der freien Natur ist der Vater nicht an der Aufzucht beteiligt.

In freier Wildbahn leben schätzungsweise noch zwischen 2.000 und 3.000 Tiere. Die Heimat der stark bedrohten Tierart liegt hauptsächlich im westlichen Afrika, in Liberia, Elfenbeinküste, Sierra Leone und Guinea. Ihr Lebensraum ist in den Sümpfen und an den Flussläufen des Regenwaldes zu finden. In afrikanischen Kriegsgebieten ist kaum eine Bestandserfassung möglich, so dass es keine aktuellen Zahlen gibt. Die Hauptbedrohung stellt die Abholzung des Regenwaldes, die Jagd und Verfolgung durch die Menschen, aber auch die Wasserverschmutzung durch Öl dar.

Noch bis Ende November besteht die Möglichkeit, im Internet über den Namen für das Hippobaby abzustimmen. Zur Auswahl stehen Naija, nigerianisch für „die Stolze“, und Taya für „ruhiger Fluss“, aber auch eine Eigenkreation als Hommage an Papa Onong, nämlich Onari.

Corona bedingt darf das Zwergflusspferdhaus gegenwärtig nicht besucht werden. Durch die Scheibe kann man das Mutter-Tochter-Gespann aber hin und wieder entdecken. Auch über Videos und Fotos auf der Tierkinder-Internetseite des Zoos können die ersten Lebenswochen des Minihippos nachverfolgt werden.

Foto: Zoo Rostock, Carina Braun/Maria Seemann


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