Strandoase wird abgebaut – Unternehmer hofft weiter auf B-Plan


07. November 2019

Seit Montag heißt es in der Strandoase Treichel wieder einpacken, verstauen, abtransportieren. Die 300 Strandkörbe werden sukzessive in ihre Winterquartiere befördert und heute Morgen begann auch das aus Polen angereiste Serviceteam mit der Demontage des Pavillons. Am kommenden Dienstag werden die Container abtransportiert, sodass der Strandaufgang 4 pünktlich zum 15. November „besenrein“ übergeben werden kann. 

Auch wenn sich das Wetter in den vergangenen acht Monaten hin und wieder nicht ganz so sommerlich zeigte wie im Vorjahr, war es für die Strandoase eine gute Saison. Die Bewältigung der Personalprobleme stellte sich mitunter nicht ganz so einfach dar, doch so ist das eben bei einem reinen Saisongeschäft: „Hätten wir eine Ganzjahresgastronomie, könnten wir noch viel mehr machen und auch eine festen Stamm aufbauen“, ist Inhaber Matthias Treichel sicher. Die Location als solche sei super und es gäbe noch viel Luft nach oben. Von den Gästen kam dennoch wieder viel Lob. „Es gab sogar eine Anfrage, ob es solch eine Strandoase auch im Binnenland gäbe“, erinnert sich der Unternehmer schmunzelnd. Die Anerkennung muss sich auch das Strandoasen-Team jedes Jahr aufs Neue erarbeiten, denn vom Himmel fällt nichts. Erst Anfang Juli stellte Matthias Treichel seine neue Strandreinigungsmaschine vor. 21.800 Euro hat er dafür investiert.  Gut angelegtes Geld, denn die Strandkorbnutzer wissen ein sauberes Umfeld sehr zu schätzen.

Ein ganz andere Problematik hat sich in den vergangenen Monaten aufgetan: Zunehmend werden Gläser geklaut. „Das ‚einfach Mitnehmen‘ wie in einem Selbstbedienungsladen hat eine neue Qualität erreicht und stellt uns vor weitere Herausforderungen“, weiß Franziska Treichel, die im Unternehmen die Zahlen im Auge behält.  Sie tüftelt an Ideen, das Problem für die nächste Saison in den Griff zu bekommen.

Gerade in den vergangenen Wochen mehrten sich wieder Besuchernachfragen, ob der Pavillon am Wassersaum denn in diesem Jahr stehen bleiben dürfe. Nein, darf er nicht. Der Abschied von der Strandoase fällt schwer, wird in diesem Jahr aber etwas leichter gemacht. Schon zum Jahreswechsel, voraussichtlich ab dem 26. Dezember, ist am selben Standort die „Strandoase light“ erlebbar. „Wir werden dann mit zwei Bierwagen, schützenden Pagodenzelten, einem Strandkorbrondell und Feuerkörben am Strand präsent sein“, kündigt Matthias Treichel an. Für ihn ist es auch wichtig, seine Mannschaft über Weihnachten und Silvester zusammenzuhalten. Die meisten freuten sich, so noch etwas Geld verdienen zu können und das soziale Leben spiele sich ohnehin am Aufgang 4 ab.

Dass der Abbau der Strandoase nicht nur aus unternehmerischer Sicht unökonomisch ist, leuchtet auch wirtschaftlichen Nichtfachleuten ein. Franziska und Matthias Treichel zeigen sich weiterhin geduldig. Sie setzen all ihre Hoffnung in den Bebauungsplan „Strand Warnemünde“, an dem die Stadtverwaltung seit über zehn Jahren arbeitet. Der B-Plan gilt als das alternativlose Planungsinstrument  zur Genehmigung dauerhafter Gastronomiestandorte am Strand. Vielleicht bringt ja das kommende Jahr den großen Durchbruch. Im März 2020 wird die Strandoase immerhin zum 20. Mal aufgebaut.   


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Witte - 07.11.2019 um 11:37 Uhr
Hallo, woran scheitert das Ganze denn? Bürokratie?
Wen stört denn das Pavillon?
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