Sonderausstellung erzählt Warnemünder Geschichte


25. September 2014

Betreten Besucher den Altenteiler im ehemaligen Fischerhaus in der Alexandrinenstraße 31, dann tauchen sie ein in die vergangenen 100 Jahre Warnemünder Geschichte.

Die neue Sonderausstellung mit dem Titel 100 Jahre sammeln, bewahren, ausstellen startete einst am 12. Februar 1914, als engagierte Warnemünder um Adolph Ahrens beschlossen, Bewahrenswertes zu sammeln. Denn die Badegäste hatten durchaus Interesse an alten Warnemünder Objekten. Die honorigen Warnemünder  ahnten damals nicht, dass nur wenige Wochen später der Erste Weltkrieg beginnen sollte. Die Urlauber wollten nach Hause, doch Personenzüge fuhren nicht. Und da das beschauliche Warnemünde plötzlich zur Frontstadt erklärt wurde, brauchten Einheimische und Gäste Passagierscheine. Eine ganze Reihe dieser Dokumente inklusive alter Passfotos sind erhalten und in der Sonderausstellung zu sehen. „Manch ein Warnemünder erkennt darauf vielleicht seine Vorfahren“, sagt Museumsleiterin Dr. Kathrin Möller.

In den Vitrinen entdecken Besucher auch Exponate aus der umfangreichen Textilsammlung des Heimatmuseums. Wahre Schmuckstücke sind zweifellos die aufwändig und liebevoll gefertigten, farbenprächtig bestickten Trachtenhauben. Passend dazu gibt es eine Auswahl wunderschön bemalter Spanschachteln. Hergestellt von Schachtelmacher-Familien in waldreichen Gegenden, dienten sie schon seit dem 14. Jahrhundert als Allzweck-Behältnisse und gehörten damit zur Standardausrüstung in vielen Haushalten. Die Warnemünderinnen bewahrten darin auch ihre wertvollen Hauben auf, die sie beim Kirchgang und zu besonderen Anlässen getragen haben. „Einige der Schachteln müssten restauriert werden Es wäre toll, wenn wir dafür Paten gewinnen könnten“, sagt Renate Gerhard vom Museumsverein.

Zu entdecken gibt es in der Schau für den heutigen Betrachter zunächst unerklärliche Dinge wie den schon bei Friedrich Barnewitz erwähnten Quästenrieter, der zum Entlauben von Ästen genutzt wurde, schöne Ellen, die unterschiedliche Maße für Hamburg oder das Rheinland anzeigten, oder Margelstöcke, sprich Stempel mit den Initialen alter Warnemünder. Bilder von Anna Meyer, Wilhelm Dabelstein und Hein Ross, auf denen sich die Entwicklung des Fischerortes verfolgen lässt, sind ebenso in der Schau zu sehen wie Arbeiten aus dem Keramik- und Emaillezirkel der Warnowwerft.

„Wollen wir Warnemünder Geschichte fortschreiben, dann müssen wir uns schon heute Gedanken darüber machen, was wir aufbewahren wollen. Auf Anregungen der Besucher sind wir sehr gespannt“, sagt Kathrin Möller.

Sabine Schubert


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