Sicher auf See: Tipps zum Start in die Wassersportsaison


06. April 2021

Auch wenn sich der Winter mal wieder mit aller Macht gegen das Unausweichliche stemmt, steht doch die Wassersportsaison 2021 in den Startlöchern. Die Seenotretter geben Tipps, wie Wassersportler mit guter Vorbereitung Notlagen vermeiden können.

In 2020 waren die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) insgesamt 1.720 Mal im Einsatz. Nahezu 1.100 dieser Einsätze sind sie für Wassersportler gefahren. Grund genug, zu Beginn der Wassersportsaison auf die häufigsten Einsatzursachen zu sehen. Im Wassersport wie auch in der Berufsschifffahrt ist gute Vorbereitung eine Voraussetzung für einen gelingenden Törn. Das gilt nicht nur für die mehrwöchige Seereise, sondern auch für den Tagestörn oder den kurzen Ausflug aufs Meer.

Wenn es um Notfälle im Wassersport geht, stehen in der Regel nicht die häufigsten Einsatzursachen im Fokus, sondern vor allem die folgenschwersten. So liefen die Seenotretter im vergangenen Jahr acht Mal nach einer Alarmierung „Mensch über Bord“ aus, sechs Mal bei Feuer an Bord und 18 Mal bei Wassereinbruch. Zumeist ist die Zeit knapp bemessen, Menschen zu retten. Deshalb gilt die persönliche Schutzausrüstung als DIE Lebensversicherung für Wassersportler. Eine für Gewicht und Bekleidung passende Rettungsweste muss so angelegt werden, dass sie beim Sturz über Bord auch zuverlässig schützt. Entscheidend ist, dass das entsprechende höchstzulässige Gewicht des Trägers beziehungsweise der Trägerin nicht überschritten wird und die Weste perfekt sitzt. Außerdem halten Rettungswesten nicht ewig, weshalb sie regelmäßig gewartet werden müssen. Maßgeblich hier sind die vom Hersteller empfohlenen Intervalle.

Um den Sturz ins Wasser möglichst ganz und gar zu vermeiden, sollten Wassersportler bei schlechtem Wetter und auch nachts Sicherheitsleinen tragen und diese am ausgebrachten Strecktau (Laufleinen) befestigen.

Zu den häufigsten Einsatzursachen im Wassersport zählten auch im vergangenen Jahr wieder Grundberührungen mit nahezu 30 Prozent und Maschinenprobleme mit weit über 30 Prozent. Das legt nahe, dass Wassersportler vor allem ihrer Navigation sowie der Maschinenwartung mehr Aufmerksamkeit widmen sollten.

Durch rechtzeitige Hilfeleistung kommt es bei vielen Einsätzen zum Glück nicht zu einem lebensbedrohlichen Seenotfall. Dennoch: Der beste Einsatz ist der, der gar nicht erst gefahren werden muss. Deshalb bieten die Seenotretter auf ihrer Präventionswebsite Sicherheitschecklisten für Segler, Motorbootfahrer, Kiter, Windsurfer, Stand-Up-Paddler, Angler, Seekajakfahrer, Schwimmer und Wattwanderer an. Diese sollten sich Wassersportler zu Saisonbeginn herunterladen und vor ihrem ersten Törn gewissenhaft abarbeiten.

Damit im Notfall Hilfe gerufen werden kann gilt für Kite- und Windsurfer, dass sie niemals allein unterwegs sein sollten. Die Seenotretter bitten auch darum, verlorengegangenes Material sofort an die Seenotleitung Bremen der DGzRS zu melden. Auf diese Weise können aufwändige Suchen vermieden werden, wenn herrenloses Material gefunden wird. Eine kurze E-Mail mit Beschreibung des Materials, einer Telefonnummer und dem Ort des Verlustes an die E-Mail-Adresse mrcc@seenotretter.de genügt. Aber Achtung: Eine Alarmierung im Notfall sollte immer sofort telefonisch oder per Funk erfolgen. Ein Alarmierungsweg ist die E-Mail nicht.

Für Kites und Boards bietet die DGzRS darüber hinaus spezielle Sticker an. Findet jemand Material auf See oder an Land, können die Seenotretter Kontakt aufnehmen und leichter ermitteln, ob eine Notlage vorliegt. Das spart Zeit und vermeidet unnötige Suchen. Kiter können das praktische und spurenlos wieder zu entfernende Aufkleberset für ihren persönlichen Bedarf bei den Seenotrettern kostenlos über die Website bestellen.

Die Tracking-App SafeTrx der DGzRS kann im Notfall die Sicherheit wesentlich erhöhen. SafeTrx (kurz für: Safe-Tracks / „sichere Törns“) zeichnet über das Handy des Nutzers dessen Route in der App auf. Auf diese hat die Seenotleitung Zugriff in Echtzeit. Auch bei einem Anruf über die App wird gleichzeitig die Position an die Seenotleitung übertragen. Die App SafeTrx für iOS und Android kann kostenlos in den App-Stores heruntergeladen werden.

Die Seenotleitung Bremen ist rund um die Uhr besetzt. Für eine Alarmierung im Notfall steht die Telefonnummer 0421 / 53 68 70 zur Verfügung. Ebenfalls kann eine Alarmierung per Funk über UKW-Kanal 16 und 70 (DSC) sowie Grenzwelle 2187,5 kHz (DSC) an die dort integrierte Seenotküstenfunkstelle Bremen Rescue Radio der DGzRS erfolgen. Der Rufname ist Bremen Rescue.

Foto: Die Seenotretter – DGzRS


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|