Shantychor De Klaashahns bereitet Jubiläum vor


28. Februar 2024

In diesem Jahr begeht der Warnemünder Shanychor De Klaashahns sein 60. Jubiläum. „Dafür bereiten wir gerade eine Chronik, eine neue CD und ein öffentliches Konzert im September im Kurhaus vor“, sagt Günther Hamann. Der 77-jährige ist Vorstandsvorsitzender und seit elf Jahren dabei. Er weist gleich darauf hin, dass es den Chor nicht mehr geben würde, wenn Akkordeonistin Monika Milles die Leitung nicht nach dem plötzlichen Tod von Leiter Klaus Papenfuß im Jahre 2021 übernommen hatte.

Eigentlich war sie zwischenzeitlich schon aus eigenem Wunsch ausgeschieden. „Aber ich wollte, dass es weiter geht“, sagt Milles, die einzige Henne zwischen den etwa 35 Hühnern. Musikalisch hören alle auf das Kommando der ruhigen Musikerin. Sie wählt für jede Probe um die 15 Shanties des 165 Lieder umfassenden Repertoires aus.

So ein Jubiläum ist Anlass für eine Rückschau zu den Anfängen.  „Gegründet wurde der Chor von den Warnemünder Seglern Uwe und Klaus Jahnke, anfangs waren es acht Sänger“, sagt Günther Hamann. Der Chor ist inzwischen gewachsen, aktuell singen um die 35 Männer mit. Das Besondere an den Klaashahns: „Wir haben uns extrem verjüngt in den vergangenen Jahren, der Altersdurchschnitt ist um elf Jahre gesunken“, freut sich Hamann. Neu dazugekommen sind Max Nadzeika (22) und Niklas Konrad (22), Claas Gröne wurde beim Benefizkonzert im Dezember mit aufgenommen. Fünf Sänger sind unter 40 Jahren.

„Max vertritt mich immer als Leiter, wenn ich einmal krank bin oder aus anderen Gründen nicht dabei sein kann“, sagt Monika Milles. Sie ergänzt: „Max und die anderen jungen Mitglieder sind ein Gewinn für den Chor“. Auch deswegen hat Günther Hamann Max Nadzeika ein kostbares Geschenk gemacht: Er hat ihm sein großes Akkordeon übergeben, was er selbst nicht mehr spielen kann. „Da weiß ich es in guten Händen“, begründet er.

Die Chormitglieder sind zwischen 22 und 84 Jahre alt, wie der stimmgewaltige Vorsänger Peter Zech. Inzwischen gibt es für jeden Vorsänger eine Vertretung, die einspringen kann. Und jeder Interessent für den Chor muss bei Monika Milles vorsingen. „Es ist schon sehr viel Übung nötig, um sich die vielen Lieder anzueignen.“ Es ist wichtig, dass sich alle einfügen können in den Chor.“

Die Verjüngung der Klaashahns bringt etliche Vorteile mit sich: „Es ist manchmal  lustiger bei den Proben und den Auftritten, auch in anderen Punkten bringen die Jungen frischen Wind ins Chorleben“, sagt Hamann. So wurden die schweren Liederbücher gegen Titel auf USB-Sticks ausgetauscht. „Das erleichtert es bei den Auftritten und beim Transport.

Der Warnemünder Jochen Glende ist lange Zeit Chormitglied gewesen. Er schreibt seit Jahren an der Klaashahns-Chronik, hat diese bereits zum 50. Jubiläum zusammengestellt und arbeitet momentan an der aktuellen.

Viele im Chor haben Aufgaben übernommen, Eberhard Thiele beispielsweise kümmert sich um die Anschaffung der Kleidung, denn für alle Anlässe gibt es verschiedene Garderobe. „Wir sammeln dafür, aber einen Eigenanteil gibt jeder dazu, dann werden die Sachen pfleglicher behandelt“, weiß Hamann. Dann gibt es noch eine Technikgruppe.

Musiker Thommy Lehner wird die neue CD in seinem Studio produzieren, dort ist auch die Weihnachts-CD der Klaashahns entstanden. Die CD zum 50. Jubiläum hieß „Hart am Wind“. Für die neue CD gibt es noch keinen Namen. „Es wird uns noch einer einfallen“, betont die Chorleiterin. Sie hat entschieden, dass auch die neuen Stimmen auf dem neuen Silberling zu hören sind.

Shanties erleben ein Revival: Spätestens seit der Teilnahme von Shanties in der Sendung „Inas Nacht“, der Gruppe Santiano und seit der schottische Postbote und TikTok-Star Nathan Evans den „Wellermann“ gesungen hat. Shanties sind dadurch aus dem Nischendasein ins Rampenlicht gerückt. Max Nadzeika hat seine Liebe zu den Shanties so formuliert. „Jede Region hat ihre Heimatlieder, Shanties gehören einfach an die See“.

Zu den Höhepunkten im „Klaashahn-Leben“ gehörte eine USA-Reise 2001 nach Milwaukee zum German-Musik-Festival. „Das hatte der inzwischen verstorbene Entertainer Enzi Enzmann organisiert, es war ganz toll“, sagt Monika Milles. Der Auftritt blieb nicht ohne Folgen für Rostock. „Es hatte dort eine Fritz-Reuter-Büste gegeben, da haben wir uns gesagt, wenn es sowas in Amerika gibt dann könnte es das doch auch in Reutershagen geben“, erzählt die Chorleiterin. Gesagt getan. Binnen zwei Jahren haben De Klaashahns gesammelt und dann war das Geld zusammen, Bildhauer Thomas Jastram hat die Plastik entworfen und in einen Findling integriert.

Die Karten für das Konzert am 21. September im Warnemünder Kurhaus soll es in der Buchhandlung Krakow Nachfolger geben. Über den Verkaufsstart informieren De Klaashahns rechtzeitig. Die CDs sind am Rande des Konzertes erhältlich.

Maria Pistor


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