Mit Tourguide Olaf die Rostocker Heide zu Fuß, per Rad und paddelnd erkunden

Die Rostocker Heide fasziniert Olaf Schätzchen von dem Tag an, als er nach Markgrafenheide gezogen ist. Deutschlands größter Küstenwald ist ein wahrer Schatz. Die Heide ist es wert, per pedes, per Pedale und per Paddeltour erkundet zu werden. „Zu der Zeit als ich zurückgekehrt bin, hat das Stadtforstamt sehr viel Arbeit geleistet mit der Demontage militärischer Altlasten“, sagt Olaf Schätzchen. Damals hat ihn der Nestor der Ortschroniken, Wilfried Steinmüller, gefragt, ob er sich vorstellen könne, an dem Markgrafenheider Exemplar mitzuarbeiten. Als geschichtlich interessierter Mensch sagte er zu. Beim Betrachten der vorhandenen Chronik bestätigte sich eine Vermutung. „Da steht ja eigentlich nichts drin“, stellte Schätzchen enttäuscht fest. Und weil er nicht werden wollte, wie ein spitzwegerischer Bücherfreund, der nur in der heimischen Kammer sitzt und recherchiert, wollte er das Schreiben an der Chronik damit verbinden, Menschen parallel die Vielfalt und Schönheit der Heide nahezubringen. Und damit war die Idee geboren, als Tourguide seine Liebe zur Heide weiterzugeben.

Seit 2020 vermittelt Olf Schätzchen bei Wanderungen, Rad- und Kanutouren Wissen und Geschichten über die Rostocker Heide. Eines hält der Heidekenner für besonders: „Gerade viele Kinder sind mit solcher Begeisterung bei der Sache, dass sie für diese Zeit sogar ihr Handy vergessen.“ Für den Tourguide ist die Heide ein wahres Schatzkästchen. Sie steckt voller Sagen, Mythen und Geschichten. Zum Stadtwald, der seit 1252 den Rostockern gehört, zählen auch drei Naturschutzgebiete. Schätzchen kennt inzwischen alle Flecken wie seine Westentasche.

Die Gebrüder Ahrens haben vor 100 Jahren treffend formuliert: „Der gütige Wald hat mich noch nie ohne ein Geschenk ziehen lassen.“ Olaf Schätzchen kann das bestätigen, er und viele seiner Gäste fühlen sich nach einem Besuch in der Heide beschenkt. Aber für ihn ist auch die Gegenfrage wichtig: „Was nutzt der Heide, was gebe ich ihr? Es muss immer ein Geben und Nehmen sein.“

Tourguide Olaf unternimmt im Jahr etwa 30 Führungen durch die Heide. Er bietet verschiedene Touren zu Fuß und in unterschiedlicher Länge an. Jedes Anliegen bespricht er individuell mit den Gästen. Zu seinen Angeboten zählen eine Thor-Balck-Route vom Moorgraben bis zum Hütelmoor, die Nathan-Chyträus-Tour zur Wollkuhl und Danskeborg sowie die Eiszeit-Route über die Dünen und zum Strand. Startpunkt ist häufig die von dem verstorbenen Künstler Harald Wroost geschnitzte Eichenfigur von Fürst Borwin III. am Parkplatz beim Fähranleger.

Zu den Lieblingsrouten des Heide-Experten gehören einige Stationen am Moorgraben. Dieser ist auch oft bei den Wanderungen der rote Faden. Beim Durchschreiten vieler Schneisen fühlen sich Schätzchen und seine Gäste wie in die Vergangenheit zurückversetzt. Und er offenbart: „Das Licht und das Wetter sind immer verschieden, es gibt Windbruch durch den Trockenstress der vergangenen Jahre“.

Neben der Vermittlung von Wissen geht es Schätzchen darum, die Identität der Heidebewohner mit Markgrafenheide zu stärken. Auch dazu dienen seine Touren. Vom Spaziergang bis zur Tagestour bietet er alles an. Gäste mit Handicap sind ebenfalls willkommen. Der Guide arbeite mit einer Gebärdendolmetscherin zusammen. Und am Ende fast jeder Tour erfahren die Gäste noch, wer am Strand Sand klaut.

Kontakt:

Olaf Schätzchen
Telefon: 0177/ 307 87 71
E-Mail: schaetzchenolaf(at)gmail.com
www.moorgrabenhei.de

Maria Pistor