Seenotretter ziehen Zwischenbilanz


04. November 2021

Arbeitsreiche Monate liegen hinten den Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Nachdem die Rettungseinheiten 2020 wegen des Corona-bedingt geringeren Verkehrsaufkommens auf Nord- und Ostsee etwas weniger zu tun hatten, sind die Einsatzzahlen in den vergangenen zehn Monaten wieder angestiegen. Allein in den ersten zehn Monaten des Jahres 2021 waren sie schon 1.865 Mal im Einsatz. Das sind etwa 260 Einsätze mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 3.299 Menschen haben sie dabei geholfen. Allein 325 wurden aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit.

Die Seenotretter kamen zahleichen Fischereifahrzeugen und ihren Besatzungen zu Hilfe, waren mehrere Male für Seeleute von Handelsschiffen, Offshore-Windparkversorgern oder Passagiere von Fähren und Fahrgastschiffen im Einsatz. Auch viele Wassersportler und Küstenbesucher konnten sich auf die schnelle Hilfe der DGzRS verlassen. Seit Gründung der DGzRS vor mehr als 156 Jahren zählt die Statistik der Seenotretter annähernd 86.000 Gerettete. Nicht immer geht es gut: Erst vor wenigen Tagen musste eine stundenlange Suche nach einem Vermissten in der zehn Grad kalten Ostsee ergebnislos abgebrochen werden.

Durchschnittlich 30 Jahre sind die Rettungseinheiten im Dienst der DGzRS. Sechs neue haben in 2021 vorrangig ältere Seenotrettungskreuzer und -boote abgelöst. „Zweckgebundene Erbschaften haben uns dabei in diesem Jahr sehr geholfen, genauso aber auch die beständige Spendenbereitschaft vieler einzelner Menschen im ganzen Land, die zusammengenommen Großes bewirkt hat“, erläutert DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler. Besonders hervorzuheben ist die Taufe der Nis Randers, benannt nach dem Inbegriff des Seenotretters aus der bekannten gleichnamigen Ballade von Otto Ernst. Viele Menschen aus dem ganzen Land hatten sich mit außergewöhnlichen Spenden an der Finanzierung beteiligt.

Zudem haben die Seenotretter ihr erstes eigenes Trainingsschiff in Dienst gestellt. Die Schauspielerin Barbara Wussow taufte den Neubau im September auf den Namen Carlo Schneider. Mit ihm können die Besatzungen dezentral auf den Stationen an Nord- und Ostseeküste trainieren. Davon profitieren vor allem die rund 800 Freiwilligen der DGzRS, aber auch neue Kollegen unter den 180 Festangestellten können so für ihre Aufgaben qualifiziert werden.

In Auftrag gegeben haben die Seenotretter in diesem Jahr zwei Neubauten. Ein weiteres 10,1-Meter-Seenotrettungsboot ist für die Station Neuharlingersiel vorgesehen. Es soll 2023 abgeliefert werden. Basierend auf den 8,9-Meter-Seenotrettungsbooten, wird wiederum die Trainingsflotte bereits im kommenden Jahr ein etwas einfacher ausgestattetes Boot dieser Art ohne Deckshaus erhalten. Es wird vor allem dem Fahrtraining dienen.

Zum Jahresende hoffen die Seenotretter auf die Spendenbereitschaft der Bevölkerung. In diesen Wochen wenden sie sich wieder verstärkt an die Öffentlichkeit, um über ihre Arbeit zu informieren, die Menschen im ganzen Land um Unterstützung zu bitten und neue Förderer zu gewinnen. Sie sind auf die Unterstützung der breiten Bevölkerung angewiesen.

Foto (Archiv): DGzRS/Die Seenotretter


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