Seenotretter mit Tourismuspreis geehrt


27. November 2015

150 Jahre nach ihrer Gründung wurde Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, DGzRS, mit dem Tourismuspreis Mecklenburg-Vorpommern geehrt, der gestern Abend zum sechsten Mal verliehenen wurde. Die Branche würdigt so das außergewöhnliche Engagement der Seenotretter, die sich in Gefahr begeben, um in Seenot Geratene zu retten – Touristen wie Einheimische, Wassersportler und Berufsseeleute.

Nicolaus Stadeler, Geschäftsführer der gemeinnützigen, unabhängigen und ausschließlich spendenfinanzierten Organisation nahm den Preis im Rahmen des 25. Tourismustages in Rostock stellvertretend aus den Händen von Jürgen Seidel, dem Vorsitzenden des Landestourismusverbandes entgegen. Bildhauer Thomas Jastram gestaltete die überreichte Bronzeplastik in Form des Heiligen Christophorus, dem Schutzheiligen aller Reisenden.

„Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ist der Fels in der Brandung und der Rettungsanker für in Not Geratene in den deutschen Hoheitsgewässern der Nord- und Ostsee. Ihre haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter fahren raus auf schwere See, wenn andere sichere Häfen aufsuchen“, unterstreicht Jürgen Seidel in seiner Laudatio. Rund um die Uhr und bei jedem Wetter sind die 180 fest angestellten und 800 freiwilligen Seenotretter mit 60 Schiffen an Nord- und Ostsee einsatzbereit, darunter auch der auf wechselnden Stationen in der Ostsee eingesetzte Seenotrettungskreuzer Vormann Jantzen. Auf mehr als 2.000 Einsätze begeben sich die Besatzungen alljährlich, um Schiffbrüchige aus Seenot zu retten, Menschen aus Gefahren zu befreien oder Verletzte und Kranke zu versorgen.

In Mecklenburg-Vorpommern startete die DGzRS nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 mit elf Stationen neu. Heute betreibt sie im Nordosten 17 Stationen zwischen Poel und Ueckermünde mit rund 40 fest angestellten und rund 240 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Allein zwischen Januar und Oktober dieses Jahres wurden vor unserer Ostseeküste 503 Einsätze registriert. Dabei wurden nach Angaben der DGzRS 139 Menschen aus Gefahrensituationen befreit; elf Menschen wurden aus Seenot gerettet.

In den kommenden Jahren soll die Seenotretter-Flotte weiter verjüngt werden. Drei Seenotrettungsboote der bewährten 9,5-/10,1-Meter-Klasse sollen im Laufe des Jahres 2017 ältere Rettungseinheiten auf Freiwilligen-Stationen ersetzen. Ebenfalls für das Jahr 2017 planen die Seenotretter die Indienststellung von zwei neuen Seenotrettungskreuzern der 28-Meter-Klasse. „Damit untermauert die DGzRS ihren Anspruch als eine der modernsten und leistungsfähigsten Rettungsflotten der Welt. Im Angesicht zunehmenden Seeverkehrs und intensiverer Schlechtwetterperioden ist dies auch notwendig“, erklärte Jürgen Seidel.

„Unsere wichtigste Motivation ist, Menschen aus lebensbedrohlichen Situationen zu retten, in die jeder auf See auch ohne eigenes Verschulden sehr schnell geraten kann. Ohne unsere vielen Freunde und Förderer könnten unsere Besatzungen nicht hinausfahren. Der Tourismuspreis und die damit verbundene öffentliche Aufmerksamkeit tragen dazu bei, die Seenotretter in Mecklenburg-Vorpommern noch bekannter zu machen“, sagt Nicolaus Stadeler.


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