Seenotretter 2024: 453 Einsätze an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns


30. Januar 2025

Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren 2024 auf Nord- und Ostsee rund 1.800 Mal im Einsatz und halfen fast 3.000 Menschen. Auch an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns leisteten sie wertvolle Arbeit: Bei 453 Einsätzen retteten sie 22 Menschen aus akuter Seenot und befreiten 138 weitere aus gefährlichen Situationen. Insgesamt kamen sie 1.017 Menschen zu Hilfe – ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (973).

Spektakulärer Einsatz in der Ostsee: Brand auf dem Tanker Annika

Einer der größten Einsätze in der Ostsee war der Brand auf dem Tanker Annika Ende Oktober 2024. Die freiwilligen Seenotretter der Station Kühlungsborn retteten mit dem Seenotrettungsboot Wilma Sikorski binnen Minuten sieben Seeleute von Bord. Gleichzeitig kämpfte der Seenotrettungskreuzer Arkona gemeinsam mit Behördenschiffen stundenlang gegen die Flammen und verhinderte eine Umweltkatastrophe.

Modernisierung der Rettungsflotte in Mecklenburg-Vorpommern

Die Seenotretter setzen weiter auf modernste Technik, um schnelle Hilfe zu gewährleisten. 2024 wurden zwei neue 8,4-Meter-Seenotrettungsboote samt Spezialtrailer und Traktor in Zinnowitz und Zingst stationiert. Die besondere mobile Technik sei notwendig, weil die Seenotretter dort in jeweils zwei Revieren im Einsatz sind, sowohl auf der Ostsee als auch auf dem Usedomer Achterwasser beziehungsweise den rückwärtigen Bodden. Mit Ablieferung dieser beiden noch ungetauften Neubauten SRB 87 und SRB 89 ist die 8,4-Meter-Klasse vollständig abgeliefert. Die Taufen sind für Frühjahr 2025 vorgesehen.

Diese neuen Boote gehören zu einer Flotte, die durchschnittlich 30 Jahre im Einsatz ist, bevor sie ersetzt werden muss. „Zweckgebundene Erbschaften helfen uns dabei ebenso wie die beständige Spendenbereitschaft vieler einzelner Menschen im ganzen Land, die zusammen Großes bewirken“, erläutert DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler.

160 Jahre Seenotretter – 150 Jahre Sammelschiffchen

2025 feiert die DGzRS ihr 160-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat sie 87.308 Menschen gerettet – ohne einen Cent staatlicher Unterstützung. Eine besondere Rolle spielt dabei das bekannte Sammelschiffchen, das seit 150 Jahren als Symbol für Spendenbereitschaft steht. Heute stehen rund 13.000 dieser Spendenboxen bundesweit bereit und tragen erheblich zur Finanzierung der Rettungseinsätze bei.

Klaus-Peter Wolf wird neuer Botschafter der Seenotretter

Ab 2025 übernimmt der Bestseller-Autor Klaus-Peter Wolf das Ehrenamt als Botschafter der DGzRS. „Mir imponieren die Schiffe, vor allem aber die Seenotretter, die damit fahren. Für diese Menschen werde ich gerne Platz in meinen Büchern machen. Da rattert es schon in meinem Kopf“, kündigt der Erfolgsautor an. In seinem nächsten Ostfrieslandkrimi will er den Seenotrettern eine besondere Rolle widmen und der DGzRS ein literarisches Denkmal setzen. Zudem will er in seinen Büchern künftig Spendenaufrufe platzieren. Wolf folgt damit auf die Band Santiano, die 2024 über 50.000 Euro für die DGzRS sammelte.

Tag der Seenotretter 2025

Höhepunkt des Jubiläumsjahres wird der c Auf vielen Stationen, auch in Mecklenburg-Vorpommern, können Besucher die Technik und Einsatzbereitschaft der Crews hautnah erleben. 2024 kamen mehr als 40.000 Besucher zu diesem Aktionstag – ein starkes Zeichen für die Unterstützung der freiwilligen Seenotretter.


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