Schwedischer Wissenschaftspreis geht nach Warnemünde


21. April 2022

Der in diesem Jahr erstmalig verliehene Björn Carlson Ostsee-Preis der schwedischen Björn Carlson Baltic Sea Foundation geht an Maren Voß vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW). Ausgezeichnet wurde die Wissenschaftlerin für ihre wegweisende Forschung zur Bedeutung von Stickstoff in marinen Kreisläufen und insbesondere seiner Rolle bei der Überdüngung der Ostsee. Mit innovativen Methoden erfasste sie die unterschiedlichen Eintragsquellen und Umsetzungsprozesse dieses Nährstoffs und trug so dazu bei, dass bei der Bekämpfung der Ostsee-Überdüngung der Fokus verstärkt auf Stickstoff gelegt wurde. Der Preis wird am 3. Juni in Stockholm verliehen.

Seit mehr als 25 Jahren beschäftigt sich Maren Voß mit dem Stickstoffkreislauf der Ostsee und hat zu diesem Thema fast 70 Studien veröffentlicht. Sie kam 1992 von der Universität Kiel nach Warnemünde an das im selben Jahr neu gegründete Institut für Ostseeforschung. Dort trug sie maßgeblich dazu bei, dass der Bereich Biologische Meereskunde durch die Einrichtung von Speziallaboren und die Etablierung innovativer Analytik deutlich ausgebaut wurde.

Für die Ostsee hat sie zum ersten Mal beschrieben, dass die Anreichung von Nährstoffen durch Flüsse ein klar nachweisbares Signal in den Organismen und Sedimenten hinterlässt. Auch zeigte sie auf, dass neben den Flüssen Niederschläge und stickstofffixierende Mikroorganismen wichtige Nährstoffquellen für die Ostsee sind.

Der Björn Carlson Ostsee-Preis ist mit drei Millionen Schwedischen Kronen – knapp 300.000 Euro – dotiert. „In der deutschen Meeresforschung gibt es überhaupt nichts Vergleichbares. Der Deutsche Meerespreis vom Geomar Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel und der Deutschen Bank liegt bei 10.000 Euro. Man kann also fast von einem kleinen ‚Ostsee-Nobelpreis‘ sprechen“, betont IOW-Sprecherin Kristin Beck. Dass dieser schwedische Preis bei der allerersten Verleihung nicht im eigenen Land, sondern an eine deutsche Wissenschaftlerin mit einem Wirkungsstandort in Deutschland verliehen wird, könne man aus ihrer Sicht als ganz große Ehre bewerten.

Foto: IOW / D. Gohlke


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