Scandlinesfähre "Copenhagen" ist bald mit Rotorsegel unterwegs


17. November 2019

Schon im August wurde bekannt, dass die deutsch-dänische Reederei Scandlines ihre auf der Strecke Rostock-Gedser verkehrende Hybridfähre Copenhagen mit einem Rotorsegel nachrüsten lässt. Unternehmensangaben zufolge konnten die vorbereitenden Arbeiten dazu jetzt während eines geplanten Werftaufenthaltes erfolgreich abgeschlossen werden.

Ende Oktober nahm die Copenhagen Kurs auf die Remontowa Werft im polnischen Danzig. Zum ersten Mal, seitdem die Fähre 2016 in Dienst gestellt wurde, verließ sie ihre gewohnte Umgebung zwischen Rostock und Gedser, um einen planmäßigen Werftaufenthalt anzutreten. Hier fand nicht nur die regelmäßige Klassenbesichtigung der Klassifikationsgesellschaft Lloyd’s Register statt, sondern es wurden u.a. ein Stahlfundament montiert und Kabel verlegt, um die für das zweite Quartal 2020 vorgesehene Installation des Rotorsegels vorzubereiten. Zudem hat man einen neuen Mast montiert, weil das hinterste Topplicht der Fähre vor dem Rotorsegel platziert sein muss.

Mit dem Entschluss, auf der Copenhagen ein Rotorsegel nachzurüsten, greift die Reederei das seit nahezu 100 Jahren bekannte Konzept des Flettnerrotors erneut auf und investiert damit in umweltfreundliche Windantriebstechnologie. Das Norsepower-Rotorsegel ist die erste geprüfte und kommerziell funktionstüchtige Zusatz-Windantriebstechnologie der globalen maritimen Industrie. Das Rotorsegel ist ein rotierender, 30 Meter hoher Zylinder, dessen Technologie auf dem sogenannten Magnus-Effekt basiert und das Schiff durch Windenergie vorantreibt. Durch die Installation des Rotorsegels kann Scandlines die CO2-Emissionen ihrer Hybridfähre um vier bis fünf Prozent reduzieren.

Auch zahlreiche Wartungsarbeiten wurden auf der Werft durchgeführt: So erhielt das Unterwasserschiff einen Anstrich mit algenabweisender Farbe und die Rohrleitungssysteme aller Toiletten wurden gereinigt. Zudem wurde ein neuer Stoppfender montiert, damit die Copenhagen zukünftig ein alternatives Fährbett (67) in Rostock nutzen kann, sollte das von der Reederei normalerweise genutzte Fährbett (54) besetzt sein. Darüber hinaus erfuhren die sogenannten Closed-Loop-Scrubber – diese „Abgaswäscher“ entfernen 90 Prozent der Schwefel- und Rußpartikel aus den Fähremissionen – eine Überholung. Außerdem wurde das Box-Cooler-System von den zahlreichen Muscheln befreit, die sich angesiedelt hatten.

„Die zahlreichen Aufgaben, die während des Werftaufenthaltes auf dem Programm standen, konnten alle gelöst werden, sodass die Copenhagen ihren stabilen und verlässlichen Betrieb wieder aufnehmen konnte und für die Installation des Rotorsegels im zweiten Quartal 2020 bestens vorbereitet ist“, berichtet Technical Superintendent Fini Alsted Hansen.

Foto: Archiv


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