Sandkünstler erzählen Märchen vom Meer


11. April 2022

Bereits zum zwölften Mal lädt Karls von heute an zum Besuch seiner großen Sandwelt an Warnemündes Kaikante. Die sehenswerte Open-Air-Schau erzählt in diesem Jahr wundervolle „Märchen vom Meer“. Vier Künstler aus Litauen, Italien und den Niederlanden haben zehn Tage lang die Geschichten um die kleine Meerjungfrau, Sindbad den Seefahrer oder den Froschkönig neu interpretiert und mit Hilfe von 300 Tonnen Sand zum Leben erweckt.

Einmal mehr steht das Sandfestival an der Ostsee unter der künstlerischen Leitung von Othmar Schiffer-Belz. Er hat bereits mehr als 40 Eis- und Sandfiguren-Ausstellungen organisiert. Alle Virtuosen können umfangreiche Expertisen im Modellieren von Eis- und Sandfiguren nachweisen und waren für Karls teils schon in den vergangenen Jahren engagiert. Unter ihnen der litauische Bildhauer Andrius Petkus. Durch seine Siege bei internationalen Wettbewerben, etwa beim Eisfestival im chinesischen Harbin und als Rekordhalter für die größte Eisskulptur in Vilnius (Litauen), machte er sich einen Namen. In Warnemünde erzählt Petkus die Geschichte des pfiffigen Froschkönigs: „Trickreich hat der sich etwas einfallen lassen, um an seinen Traumkuss zu kommen. Er klettert einfach in ein Glas voller Trinkhalme und hofft darauf, dass ihn jemand versehentlich ‚küsst‘.“

Aus Italien sind Michela Ciappini und Leonardo Ugolini nach Warnemünde gekommen, um sich ihrer Version von Sindbad dem Seefahrer zu widmen. Die Niederländerin Susanne Ruseler kümmert sich indes um Hans Christian Andersens „Kleine Meerjungfrau“. Der russische Sandkünstler Dimitry Klimenko kann in diesem Jahr nicht persönlich dabei sein. Vertreten ist er aber doch, denn seine Sandskulptur aus dem Vorjahr, Poseidon, steht noch immer wie in Stein gemeißelt.    

Damit die Figuren ein halbes Jahr und länger Wind, Wetter und der salzigen Ostseeluft trotzen, wurde ein spezieller Sand aus einer Grube in Brandenburg an die Ostsee gekarrt. „Dieser hat eine besonders eckige Kornstruktur, die es braucht, um gut bindig zu sein. Anders als klassischer Ostseesand, dessen Korn durch die Bewegung im Wasser rundliche Formen annimmt“, erklärt Othmar Schiffer-Belz. Das Material lasse sich leichter verdichten und verarbeiten. Vor Ort werde dann nur noch Wasser beigefügt, um den Sand mit Hilfe der freigesetzten natürlichen Klebestoffe an den jeweiligen Ausstellungsplätzen zu Stufenpyramiden planieren zu können. Als Schalung dienen riesige Holzkisten, in die etwa 50 Zentimeter hoch Sand gefüllt wird. Jetzt gilt es ordentlich zu wässern und umzugraben, damit der Skulpturensand anschließend mit einem Stampfer verdichtet werden kann. Sind die ersten 50 Zentimeter Künstlersandkiste fertig, folgen die nächsten fünfzig. Die Holzkisten werden dabei nach oben hin immer kleiner. Anschließend werden die stützenden Bretter entfernt und die eigentliche Modellage beginnt.


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