Neubau Sportschule Mittelmole: „Wir stehen im Plan!“


11. April 2022

Der Nordzipfel der Warnemünder Mittelmole ist derzeit eine Großbaustelle. Hier entsteht die neue Sportschule des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern (LSB) mit Boots- und Sporthalle. In dieser Woche erfolgt der Aufbau des Kranes, sodass das Baugeschehen auch im Ort stärker wahrgenommen wird. An Ort und Stelle trafen wir uns daher heute mit dem verantwortlichen Projektleiter und Planer von MHB Architekten+Ingenieure, Torsten Ruwoldt. Er sprach über den weiteren Bauablauf und besondere Herausforderungen.

Nachdem die Pfahlgründung für das ambitionierte Bauvorhaben bereits im vergangenen Jahr durchgeführt wurde, konnte im Februar auch der Rohbau vergeben werden: an die Warnemünder Bau GmbH. „Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass es im Ort bleibt. Warnemünder Bau steht für gute Preise und gute Qualität. Zudem sind sie schnell und kennen die Örtlichkeiten“, sagt Torsten Ruwoldt. Gerade im Sommer könne es nämlich noch spannend werden, wenn die Touristen auf ihrer Parkplatzsuche bis nach vorn zur Baustelle durchfahren.

Die eigentlichen Gebäude stehen auf Pfählen. Diese schauen noch aus dem Boden heraus und sind deshalb gut erkennbar. Drei Probepfähle sind mit Metall verkleidet. An diesen werden statische Belastungstests vorgenommen. Aktuell werden die Grundleitungen für Schmutz- und Regenwasser verlegt. „Die Besonderheit ist, dass diese an die Bodenplatte ‚gehängt‘ werden. Damit sie nicht absacken, wie auf der Holzhalbinsel“, verrät Ruwoldt. In zwei Wochen folgt die Sauberkeitsschicht aus Beton, auf die Bewehrungsgitter verlegt werden und schließlich die Bodenplatte, 80 bis 100 Zentimeter stark.

„Dann beginnt der Hochbau für das Bauteil A, das Hauptgebäude mit Speiseräumen, Büros, Unterkünften, Tagungsbereich und Dachterrasse, die auch als ‚Ausguck‘ für Regatten genutzt werden soll“, informiert der Planer. Ihm zur Seite steht bei MHB mit Matthias Curschmann ein weiterer Architekt und Frank Uminski, zuständig für die Bauüberwachung. Baustart für das zweite Gebäude mit Boots- und Sporthalle, kleiner Werkstatt und Trockenraum für das Segelzeug ist im Mai geplant. Dann soll auch eine offizielle Grundsteinlegung stattfinden. Freigehalten – und so war es gefordert – wird über das gesamte Baugeschehen die Zufahrt zum Seglerhafen.

Besondere Herausforderungen gibt es beim Sportschulen-Neubau gleich mehrere: Da ist zum einen natürlich die große Verantwortung wegen der exponierten Lage. Schließlich handelt es sich um nicht weniger als das seeseitige Einfahrtstor für Rostock, Mecklenburg-Vorpommern und ganz Deutschland. Der LSB hatte deshalb einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Auch das Zeitfenster gilt als extrem sportlich. Bis Ende nächsten Jahres muss das Projekt nämlich schon schlussgerechnet sein. Das heißt, dass der Neubau im Sommer 2023 fertigzustellen ist. Problematisch seien zudem Materiallieferungen und gestiegene Preise. „Wir werden mit den Fördermittelgebern über die Situation sprechen müssen“, bekennt Ruwoldt.

Die Architektur der neuen Sportschule ist von hoher Qualität. Nachdem der erste Entwurf durchfiel habe man sich mit dem Ortsbeirat abgestimmt und gehe jetzt d'accord (DWM berichtete). Grundidee sei, so der Planer, dass sich zwei Segelschiffe begegnen. Drei Auskragungen vermitteln zudem das Gefühl, dass die Boote schweben. Eine gewichtige Aufgabenstellung sei gewesen, auf extrem kleiner Fläche unglaublich viele Funktionen unterzubringen. Aber so ist das nun mal: „Jedes Bauvorhaben ist schön und kompliziert zugleich. Immer gibt es eine Million Probleme, die mit Bauherrn und Bauunternehmen geklärt werden müssen.“

Was den zeitlichen Ablauf betrifft, sei man voll im Plan. Richtfest kann voraussichtlich im Herbst gefeiert werden. Der Rohbau soll bis Ende des Jahres stehen, parallel beginnen im September, Oktober aber schon die Ausbauarbeiten.

Die Baumaßnahme wird finanziert und gefördert mit Mitteln der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), des Landes Mecklenburg-Vorpommern und des Bundesministeriums des Innern und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutsches Bundestages. Die Gesamtinvestition beträgt – Stand heute – ca. 20 Millionen Euro netto. Doch das wird nicht reichen.


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|