Runder Tisch für den Kutter „Barth“ geplant


07. Mai 2021

Ganz schön was losgetreten hat Alexander Kammerath, ein Berliner mit großem Herzen für Warnemünde. Er hat es sich in den Kopf gesetzt, dem Fischer Eyke Düwel unter die Arme zu greifen und dessen Kutter Barth vor der Verschrottung zu bewahren (DWM berichtete). Befeuert durch mehrere Presseberichte ist das Thema in der Öffentlichkeit angekommen und Kammerath zeigt sich von der Resonanz überwältigt. In seiner Freizeit beschäftigte er sich in den letzten Wochen deshalb fast ausschließlich mit Telefonieren und dem Beantworten von E-Mails. Immer geht es dabei um Warnemünde, Eyke Düwel und die Barth. „Es haben sich sehr viele Interessenten gemeldet, die ihre Unterstützung in jeglicher Form angeboten haben. Nun gilt es diese an einen Tisch zu bringen und die konzeptionelle Arbeit zu beginnen“, kündigt der 38-Jährige an. Er sei Realist genug ist, die Aussichten richtig einschätzen zu können, will aber auch nicht nachlassen: „Wenn es eine Chance zur Rettung gibt, sollten wir diese ergreifen.“

Ein konstruktiver Auftakt fand schon am Dienstag statt, als sich der zuständige Senator für Ordnung und Finanzen, Chris Müller-von Wrycz Rekowski, Hafenkapitän Falk Zachau, Eyke Düwel und Alexander Kammerath in einer Videokonferenz zusammenschalteten. Der Gedanke, den Kutter möglichst zu erhalten, einte die Teilnehmer. „Schnell wurde auch deutlich, dass das Vorhaben nicht von städtischer Hand umgesetzt werden kann. Die Verantwortung liege einzig beim Eigner“, fasst Kammerath zusammen. Allerdings habe sich die Stadt bereiterklärt, in den kommenden zwei Wochen eine Vereinbarung zu entwerfen, die alle weiteren Schritte regele. Eine großzügige Verlängerung der Liegezeit im Alten Strom ist ausgeschlossen, da von Amtswegen weiterhin davon ausgegangen wird, dass Gefahr im Verzug ist. Der Kutter sei in einem sehr schlechten Zustand und sein Schwimmfähigkeitszeugnis am 30. April abgelaufen, heißt es aus dem Büro des Senators. Bis Ende Mai muss die Barth nun endgültig den Alten Strom verlassen. Doch aus gutem Grund zeigt sich die Stadt durchaus bereit, bei der Suche nach möglichen Lösungen zu unterstützen und zu beraten: „Kutter wie die Barth prägen das Erscheinungsbild und das maritime Flair am Alten Strom. Sie tragen damit zur touristischen Anziehungskraft Warnemündes bei und deshalb ist es bedauerlich, wenn ein solches Schiff verloren geht“, meint auch Chris Müller-von Wrycz Rekowski.

Momentan finden Gespräche über einen Liegeplatz an Land bis Ende August 2021 statt. „Diese Zeit muss dazu genutzt werden, die konzeptionelle Entwicklung voranzutreiben. Es gibt schon Ideen aber nichts Konkretes“, so Kammerath. Kurzfristig will er eine Art virtuellen „Runden Tisch“ einberufen. Interessenten, die sich gern einbringen und am Online Meeting teilnehmen möchten, können sich per E-Mail an info@kutter-barth.de melden. Im Moment, so der Initiator, seien noch alle Optionen offen: Eine teure und langfristig aufwendige Variante im Wasser aber auch eine Nachnutzung an Land.

Noch in dieser Woche soll sich ein Bootsbaumeister die Barth anschauen um einen ersten Impuls in Richtung Machbarkeit abzugeben. Geht das Schiff an Land, wird ein Gutachter hinzugezogen. Erst dann könne man den finanziellen Rahmen für das Projekt bestimmen.

„Uns allen sollte weiterhin klar sein, dass eine Verschrottung noch immer sehr realistisch ist. Alles hängt von der Machbarkeit und Finanzierbarkeit ab“, unterstreicht Alexander Kammerath. Er steht auch weiterhin zu seinem Angebot, die initialen Kosten für Verholen und Zwischenlagerung zu übernehmen. Genau wie seine Unterstützer hofft er im besten Fall darauf, den Kutter wieder schwimmfähig machen und so einen Beitrag zum Erhalt des Postkartenidylls „Alter Strom“ leisten zu können.

Foto: Archiv


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


lima - 10.05.2021 um 11:31 Uhr
Irgendwann sollte der gesunde Menschenverstand über die Emotionen gestellt werden !
Es ist wirklich ein trauriger Anblick .
|