Rostocks Eisbärenmädchen heißen Kaja und Skadi


05. März 2022

Gestern Morgen wurden die beiden Rostocker Eisbärenzwillinge auf die Namen Kaja und Skadi getauft. Der Zeremonie wohnten neben Zoominister Till Backhaus, Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen und Zoodirektorin Antje Angeli auch viele Partner und Eisbärenpaten des Zoos bei.

Die Zoobesucher an der Namensfindung zu beteiligen sei eine schöne Idee, denn damit zeige sich auf besondere Weise deren Verbundenheit mit dem Eisbärennachwuchs, befand Minister Backhaus. Mehr als 10.000 Zoofreunde hatten sich an der finalen Namensabstimmung für die am 14. November 2021 im Zoo Rostock geborenen Eisbärenmädchen beteiligt. Kaja bedeutet so viel wie die Schöne, die Reine und Skadi ist der Name der Göttin der Jagd und des Winters. Beide Namen haben ihre Wurzeln im nordischen Raum.

Laut Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen werden Kaja und Skadi nicht nur Botschafterinnen für eine bedrohte Tierart sein, sondern als zwei waschechte Rostockerinnen die Hanse- und Universitätsstadt weltweit noch bekannter machen. „Wir sind sehr glücklich über unseren Eisbärennachwuchs und stolz auf unseren Zoo. Alles Gute, Kaja und Skadi!“

Ab sofort werden Mama Sizzel und ihre beiden Mädchen für alle Zoobesucher zu sehen sein, wenn die drei auf der Außenanlage unterwegs sind. „Voraussetzung war, dass die Jungtiere sicher laufen können. Auch bei wildlebenden Eisbären bleibt die Mutter nach der Geburt für etwa drei Monate mit den Jungtieren in der Geburtshöhle“, erläuterte Antje Angeli. „Zu dem Zeitpunkt, an dem sie diese mit den Jungen verlässt, sind die Kleinen bereits sehr mobil. Dies ist wichtig, da sie draußen ihrer Mutter folgen müssen.“ In den kommenden zwei Monaten wird das Trio voraussichtlich auf der Mutter-Kind-Anlage mit dem Flachwasserbecken bleiben. „Insbesondere beim ersten Wasserkontakt ist Sizzel gefragt, Kaja und Skadi zu unterstützen, bis sie selbstständig schwimmen können. Erst wenn die Kleinen richtig sicher im Wasser sind, können sie auf die große Anlage umziehen“, sagte die Zoochefin.

Mit der Entwicklung der Zwillinge ist sie sehr zufrieden. „Die Mädchen wiegen schätzungsweise jeweils 15 Kilogramm. Bereits seit einigen Tagen fressen sie auch schon mal ein paar Happen von Sizzels Futter mit.“ Insbesondere Skadi, die kleinere der beiden Jungtiere, ist ziemlich frech. Wenn sie spielen möchte, turnt sie so lange auf ihrer Schwester herum, bis diese wach ist. Mit ihrer Mutter macht sie es ähnlich. Charakterlich kommt sie damit nach der Mutter. Die größere der Schwestern ist etwas ruhiger und damit ihrem entspannten Vater Akiak sehr ähnlich.

Auch wenn die Jungtiere immer öfter auf Entdeckungstour gehen, gibt es noch viele Ruhephasen. Sie werden immer noch etwa sechsmal am Tag gesäugt. Die restliche Zeit wird mit Schlafen verbracht.

Kaja und Skadi waren im vergangenen Jahr die einzigen in einem deutschen Zoo aufgezogenen Eisbären.

Abschiednehmen heißt es für den Eisbärenmann Akiak. „Der Vater von Kaja und Skadi wird Ende März den Zoo Rostock verlassen“, informierte die Kuratorin für Säugetiere, Daniela Lahn. Er wechselt in den Parc Zoologique d'Amnéville im Nordosten Frankreichs und zieht in eine Männer-WG. „In europäischen Zoos gehaltene Eisbären werden über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Eisbären, welches für eine gesunde Zoopopulation verantwortlich ist, überwacht und koordiniert. Dieses hat nun die Empfehlung gegeben, dass Akiak vorerst in eine Haltung gemeinsam mit einem anderen Männchen kommt“, erläuterte Daniela Lahn. Das gesamte Zooteam hängt sehr an dem fast drei Meter großen und 700 Kilogramm schweren Eisbären. Der Abschied wird deshalb kein leichter sein.

Foto: Zoo Rostock/Joachim Kloock


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