Quo vadis Warnemünde?


14. Februar 2020

Die Fortschreibung des Strukturkonzepts für Warnemünde ist seit Jahren ein Dauerbrenner im Ort. Zielstellung ist, alle wichtigen Themen wie Mittelmole, Ortseingangsgestaltung, Masterplan Seekanal, Parkraumkonzept, B-Plan Strand und auch die Planungen für das Werftbecken zusammenfließen zu lassen. Insellösungen will niemand mehr.

Bei einem ersten Anlauf im Jahr 2017 fand sich vor allem wegen der geplanten Mittelmolen-Bebauung keinen Konsens. Zu unterschiedlich waren die Positionen. Neue Dynamik brachte der Wechsel an der Verwaltungsspitze in das Verfahren. Oberbürgermeister (OB) Claus Ruhe Madsen stellte alle Hebel für die Bebauung des Filetgrundstücks auf null und drängt jetzt darauf, die Fortschreibung des Strukturkonzepts Warnemünde zu Ende zu bringen. Den „Fahrplan“ stellten der Chef des Stadtplanungsamtes, Ralph Müller, und Wolfgang Oehler vom beauftragten Büro für Stadt- und Regionalentwicklung (BSR) am Dienstagabend in der Ortsbeiratssitzung vor.

Es sind zwei Jahre ins Land gegangen und die Erde hat sich auch in Warnemünde weitergedreht. Projekte wurden umgesetzt und Ziele neu definiert. Rahmenbedingungen haben sich verändert. Hier müsse nachjustiert und austariert werden. „Wir haben klare Vorstellungen, die mit dem OB vorabgestimmt sind. Jetzt wollen wir mit dem Ortsbeirat und den Bewohnern erneut in Dialog treten. Gemeinsam wollen wir die Ausgangssituation und Zielsetzung diskutieren und bearbeiten, im Kleinen wie im Großen“, erklärt Wolfgang Oehler.

Als erster Aufschlag ist dafür schon Anfang April – der Termin soll rechtzeitig bekanntgegeben werden – eine öffentliche Ausstellung mit Diskussionsrunde geplant, bei der die Warnemünder eigene Ideen und Sichtweisen darstellen können. Weiterhin sollen bis zum Herbst Planlabore, Themenforen und Quartiergespräche stattfinden. „Das Strukturkonzept bildet eine Klammer für kleine und große Projekte in Warnemünde. Mittelmole, Parkstraße, Wohnen in den Dänischen Straße, die Abgleichung des neuen Einzelhandelskonzeptes und auch das so genannte Overcrowding durch Touristen sind beispielhafte Einzelprojekte, über die wir mit Ihnen reden wollen“, zählt Oehler auf. Eine größere Informations- und Abstimmungsveranstaltung sei für das dritte Quartal vorgesehen, bevor die Prüfung und Abwägung durch die Fachämter erfolgt. Durchgehend habe man sich vorgenommen, Stadtteilinfo-Newsletter mit Verfahrensschritten und Ergebnissen zu veröffentlichen. Auch die Kinder- und Jugendbeteiligung soll bei der Fortschreibung des Strukturkonzeptes Gewicht haben. Das habe schon bei der Neugestaltung des Spielplatzes „Wirbelwind“ im Arankapark prima geklappt und soll jetzt seine Fortsetzung finden.

Auf die Frage des Beiratsvorsitzenden, Werner Fischer, ob denn die Beschlussvorlage zur Beplanung der Mittelmole noch im Umlauf sei, stellte Ralph Müller klar, dass diese vom OB „kassiert“ wurde. „Die Entwürfe sind hinfällig und mit dem Neuansatz soll wieder ein externes Büro beauftragt werden. Für die Mittelmole veranstalten wir eine mehrtägige Planungswerkstatt“, stellt der Stadtplaner klar.

Um Klarstellung, welchen Stellenwert denn das Strukturkonzept überhaupt habe, bat der im Publikum sitzende Uwe Jahnke. „Ein Strukturkonzept ist keine hohle Blase, sondern eine Richtlinie, ­nach der sich die Stadtverwaltung zu richten hat“, erklärt Oehler. Es gehe dabei nicht um kleinteilige Architektur, sondern das große Ganze und das als Perspektive für die nächsten 15 bis 20 Jahre.

Der Zeitplan ist ambitioniert, denn schon im Dezember soll die finalisierte Vorlage an die Bürgerschaft weitergereicht wird. Die Zeit läuft…

Foto: Taslair


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