Großes Interesse: Ausschüsse des Ortsbeirats bestellt


12. Februar 2020

Dass den Menschen in Warnemünde und Diedrichshagen ihr Heimatort lieb und teuer ist, sollte hinlänglich bekannt sein und spiegelt sich auch in deren Bereitschaft wider, sich an der weiteren Entwicklung der Seebäder zu beteiligen. Nach einem Aufruf im Januar, haben sich so viele Bürger wie noch nie um eine Mitarbeit in den fünf Ausschüssen des Ortsbeirates beworben. In der gestrigen Sitzung formulierte der Vorsitzende, Werner Fischer, vorab seine Ansicht zur optimalen Größe der Ausschüsse: Sieben Mitglieder seien am besten und neun möglichst nicht zu überschreiten.

Doch wie so oft sieht der Bürgerwille anders aus: Für gleich drei Ausschüsse, nämlich Bau- und Verkehr (12), Wirtschaft, Tourismus und Kultur (12) sowie Strukturentwicklung (11), interessieren sich deutlich mehr Menschen für eine Mitarbeit. Sogar fünf Doppelmeldungen liegen vor. Die Bewerberzahl für den Umweltausschuss sei mit acht Interessenten vergleichsweise „übersichtlich“ und die für den Seniorenausschuss mit neun „im gewünschten Limit“.  „Das Interesse in dieser Legislaturperiode ist offenbar besonders hoch und wir haben ein Luxusproblem bekommen“, resümiert Werner Fischer. Doch wie geht man nun um mit diesem Luxusproblem?

In der folgenden Diskussion konnten zwei Varianten herausgearbeitet werden. Danach sollen sich Doppelbewerber für nur einen Ausschuss entscheiden oder aber es komme der basisdemokratische Ansatz zum Tragen: Jeder der will kann mitmachen und das auch mehrfach. Der im Publikum sitzende langjährige Beiratsvorsitzende, Alexander Prechtel, sieht in einer Limitierung ein verheerendes Signal: „Sollen sich Bürger, die sich einbringen wollen, wirklich enttäuscht zurückziehen?“ Außerdem, so seine Erfahrung, unterlägen auch Ausschüsse im Laufe der Jahre einem natürlichen Schwund. Doppelmeldungen sieht Beiratsmitglied Jobst Mehlan sogar als förderlich an: „Viele Warnemünder Themen überschneiden sich und es kann durchaus positive Wechselwirkungen geben, wenn jemand in mehreren Ausschüssen arbeitet.“ Auch für Hansi Richert vom Warnemünde Verein ist jede Kürzung der Mitgliederzahl kontraproduktiv: „Man würde die Bürgerbeteiligung damit auf den Kopf stellen und wer will am Ende die Auswahl treffen?“ Seiner Meinung nach sollten die Ausschüsse so schnell wie möglich ihre Arbeit aufnehmen – davon hätten alle etwas. Damit sprach er vielen Anwesenden aus dem Herzen.

Der Ortsbeirat stimmte mit vier zu drei gegen eine Eingrenzung und sprach sich dafür aus, auch Doppelbewerbungen beizubehalten. Anschließend verlasen die für den jeweiligen Ausschuss zuständigen Beiratsmitglieder die Meldelisten. Viele bekannte Namen, aber auch neue. Alle Ausschussbewerber kommen zum Zuge und wurden durch das Gremium einstimmig bestellt. Auch die beiden ehemaligen Beiratsmitglieder Alexander Prechtel und Mathias Stagat wollen sich weiter in das Ortsgeschehen einbringen und ließen sich in jeweils zwei Ausschüsse wählen: Der einstige Vorsitzende bringt sich im Bau- und Verkehrsausschuss sowie im Strukturentwicklungsausschuss ein. Hier trifft er auf Mathias Stagat, der zusätzlich im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur mitarbeitet.

Die beratenden Beiratsmitglieder werden jetzt Termine für die konstituierenden Sitzungen – geleitet durch die Altersältesten – bekanntgeben und es folgt die Wahl der Ausschussvorsitzenden und ihrer Stellvertreter. Damit sind die neuen Ausschüsse – das Herzblut des Ortsbeirats und die geballte Fachkompetenz Warnemündes – arbeitsfähig.

Foto: Taslair


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