Querbeet in der Galerie Möller


20. Mai 2021

Unbeirrte vom Corona-Stress setzt die Galerie Möller ihren Ausstellungsreigen fort. Auch ohne Eröffnungsfeier sind hier ab heute die Arbeiten von Klaus-Dieter Steinberg und Annette Kutz zu sehen. Zunächst nur durch das Schaufenster und dann ab Dienstag wieder live und in Farbe bei einem Galeriebesuch. Angestrebt werden, so Galeristin Ulrike Möller, noch eine Finissage oder ein Künstlergespräch „mittendrin“.

Der Wismarer Künstler Klaus-Dieter Steinberg hat schon mehrfach erfolgreich in Warnemünde ausgestellt. Er nennt seine aktuelle Ausstellung „querbeet“. Studien der Malerei und des Grafikdesigns haben es Steinberg ermöglicht, fast gegensätzlich und dennoch ergänzend, seine Bildsprachen zu finden. Über verschiedenste grafische Techniken mündeten sie ab 1996 zunächst in der klassisch geklebten Papiercollage. Nach und nach wird ein Bildmotiv so manchmal fast bis zur Malerei getrieben, aufgebaut und verklebt. In der Regel bricht das Ergebnis mit den sonst vornehmlich expressiven Haltungen anderer Kunstschaffender.

Ab 2005 widmete sich Steinberg der Digitalcollage. Am Computer wird so eine Vielzahl von Bildfragmenten mühevoll zusammenkomponiert. Die digitalen, fotografischen Bildvorlagen haben zunächst inhaltlich nichts miteinander zu tun und werden auf Verdacht entweder selbst fotografiert oder massenhaft gesammelt. Aus diesem Pool schafft der Künstler neue, jetzt zusammenhängende Bildmotive. Aus dieser Werkgruppe werden in der Galerie Möller vornehmlich Positionen, die sich mit gegenwärtigen Problemen auseinandersetzen, gezeigt.

Die Hamburger Schmuckdesignerin Annette Kutz hatte während der Ausstellung „Figürliches und Skurriles im Schmuck“ anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Galerie – in diesem Jahr ist es schon das 35. – einen der spektakulärsten Beiträge: Lebende Ringe, aus denen Pflanzen wuchsen. Schon als Kind habe sie gerne gezeichnet und tue dies auch heute noch, verrät die Künstlerin. Mit ihrem Beruf als Goldschmiedin und Schmuck-Künstlerin hat sie den Werkstoff Metall lieben gelernt und vor einigen Jahren dann die Verbindung zur Grafik in Radierungen gefunden. „Seitdem arbeite ich gerne kleine Radierungen – manchmal mitsamt den Druckplatten – in meine Schmuckstücke ein. Das hat oft einen erzählerischen Charakter und schafft Atmosphäre“, sagt Annette Kutz. Ihr gefällt Schmuck, der Lächeln macht und genauer hinschauen lässt. Dabei seien Materialien wichtig, die nicht ausschließlich als Wertanlage fungieren, sondern durch ihre Kombination Wechselwirkungen schaffen.

Die Arbeiten von Klaus-Dieter Steinberg und Annette Kutz sind noch bis zum 29. Mai in der Galerie Möller, Am Strom 68, zu sehen.


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