Prüfwerkstatt Mittelmole am 9. Oktober

Dass das Thema „Mittelmole“ ein richtig heißes Eisen ist, hatte Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen sehr schnell verstanden. Die Fronten zwischen Rostocker Bürgern einerseits und Stadtplanern/Grundstückseigentümern andererseits waren längst verhärtet. Eine der ersten Amtshandlungen Madsens war deshalb, den Neustart für die festgefahrenen Planungen auszurufen.

Das ist jetzt zwei Jahre her. Im November vergangenen Jahres wurde das Hamburger Büro Urbanista vorgestellt. Das Büro für Stadtentwicklung und urbane Zukunftsstrategien gehört zu den deutschlandweit führenden in Bezug auf die Beteiligung aller relevanten Akteursgruppen an einem Entwicklungsprozess. Geklärt werden sollte, ob dieses Stückchen Land auch das Filetstück ist, als welches es immer wieder bezeichnet wird, und unter welchen Rahmenbedingungen es dazu werden könnte. Vielversprechend, denn um das herauszuarbeiten, wollte Urbanista mit den Menschen ins Gespräch kommen. Wegen Corona klappte das nur online oder analog in Schriftform. Insgesamt 434 Beiträge wurden eingereicht, auf der Webseite www.vielemitteleinemole.de veröffentlicht und anschließend durch die Rostocker Bürger bewertet. Allein für das Themenfeld „Quartier“ wurden 10.889 „Herzen“ (Likes) vergeben. 1.901 gingen an den Tourismus, 1.203 an die Infrastruktur, 667 wünschen sich ein Postkartenmotiv „Mittelmole“, 500 priorisierten Sport, Segeln und Kultur und 373 Herzen gingen an die Mittelmole als Reallabor.

Das Ergebnis ist eindeutig: Die Mehrzahl der Rostocker wünscht sich einen grünen, autofreien Erlebnisbereich und keine schnöden Wohnsilos. Die Mittelmole soll sich, wie im Strukturkonzept verankert, zu einem lebendigen, urbanen Quartier entwickeln. Bebauung ja, aber gern als Eyecatcher, in Form einer attraktiven Architektur. Es wurden auch gelungene Beispielprojekte benannt, darunter der Battery Park in New York, das Hundertwasserhaus in Magdeburg, der Turning Torso in Malmö, die Hamburger Hafencity oder die Marina Limassol auf Zypern. Ins Spiel gebracht wurde auch immer wieder die von der Interessengemeinschaft „Alter Fährhafen Warnemünde“ entwickelte Vision eines Conexeums – ein maritimes Erlebniszentrum im Grünen mit Multifunktionsbau für Veranstaltungen, Kunst, Kultur und interessanten Showrooms.

Am Sonnabend, 9. Oktober von 10 bis 13.30 Uhr geht das Projekt „Viele Mittel, eine Mole – Rostock beteiligt“ mit der so genannten Prüfwerkstatt in die finale Runde. Die bislang gesammelten Optionen und Ideen für die Mittelmole in Warnemünde sollen hier diskutiert und gemeinsam weiterentwickelt werden. Dazu sind alle Rostocker Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen. Die Veranstaltung findet im Konferenzsaal des Technologieparks Warnemünde in der Friedrich-Barnewitz-Straße 5 statt. Wichtig: Das Projektteam bittet um verbindliche Anmeldungen über die Internetseite des Projektes unter der Adresse www.vielemitteleinemole.de bis zum 1. Oktober. Die Anmeldung ist ab heute, 16. September, 12 Uhr möglich. Telefonische Anmeldungen nimmt das Stadtplanungsamt unter der Rufnummer 0381 / 381 61 00 entgegen.

Aufgrund der Pandemie-Regelungen ist die maximale Teilnehmendenzahl begrenzt. Die Veranstalter bitten daher, Rücksicht zu nehmen und nur einen Teilnehmer pro Familie oder Institution anzumelden, um anderen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen. Sobald die maximale Teilnehmerzahl erreicht ist, können leider keine weiteren Anmeldungen berücksichtigt werden.

Da es sich um eine Veranstaltung in Innenräumen handelt, gilt auch hier die 3G-Regel.

• Zusammenfassung der Onlinebeteiligung (Quelle: Urbanista)

Foto (Archiv): Taslair