Perspektiven für den Sportplatz Warnemünde diskutiert


16. Mai 2022

Ob und wie es jetzt auf dem Rasenplatz des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks in der Parkstraße weitergeht, darüber diskutierten Stadtverwaltung und Warnemünder in der letzten Ortsbeiratssitzung. Was ist kurzfristig machbar? Wie steht es um die Entwässerung und lässt sich auch ein Skate-Park noch integrieren? Sportamtsleiter Heiko Lex stand vor dem Gremium Rede und Antwort.

Wenn Heiko Lex von den betroffenen Vereinen spricht, dann meint er den SV Warnemünde 1949, den SV Warnemünde Fußball, die HSG Warnemünde und die Griffins. Von allen hatte er zunächst die Bedarfe abgefragt, diese dann für den Kommunalen Eigenbetrieb als städtischen Immobiliendienstleister und Bauherrn (KOE) formuliert und schließlich an den Planer weitergegeben. „Jetzt sind wir auf dem Stand ‚Vorstudie‘ mit fünf möglichen Varianten“, sagt Heiko Lex. Drei davon sind sogar im Rahmen des bestehenden Bebauungsplans (B-Plan) möglich. Alles andere würde das Vorhaben in weite Ferne rücken. Es seien aber auch Probleme aufgetaucht: Da ist zum einen natürlich die dauerhafte Entwässerung. Der Status Quo ist, dass der Platz bei starkem Regen regelmäßig unter Wasser steht. Das hat auch die Maßnahmen zur Akutsanierung im vergangenen Jahr wieder zunichte gemacht. Außerdem gibt es einen gültigen B-Plan, der den Gestaltungsspielraum von vornherein einschränkt.

Grundprämissen sind, auf dem Rasenplatz ein Fußballfeld und eine Leichtathletikanlage Typ C für Landeswettkämpfe herzustellen. Um den Sportplatz „trocken“ zu halten, muss er angehoben werden. Genauer gesagt auf das Niveau der beiden bestehenden Kunstrasenplätze. Auf der Wunschliste gibt es noch weitere Parameter, wie beispielsweise  Parkplätze, Multifelder und eine überdachte Tribüne für 300 bis 400 Zuschauer. Diese kann allerdings verschieden orientiert sein. Die Bestandstribüne südlich des Sportplatzes könnte ertüchtigt und mit einer Traufhöhe von 8,50 Metern überdacht werden. Gegenüber dann die Stehplätze. „Jetzt stellt sich die Frage, ob die Tribüne nördlich oder südlich des Rasenplatzes besser aufgehoben ist.“ Beides habe Für und Wider für Sportausführung und Anwohner.

Ebenfalls gewünscht ist ein Skate-Park (DWM berichtete). Dieser könnte mit in das Sportplatzkonzept einbezogen werden, muss es aber nicht. „Wir favorisieren ganz klar den Standort, hinter der geplanten Parkpalette auf dem Parkplatz Mitte bei der Jugendherberge und benötigen etwa 900 Quadratmeter“, sagt Per Grohmann, der das Vorhaben in Warnemünde vorantreiben will. Dort gebe es die nötige Infrastruktur, man störe niemanden, Jugendherberge und Strand seien in der Nähe, ebenso die Imbissversorgung Weststrand. Aus seiner Sicht alles Argumente, die für diesen Standort sprechen. „Außerdem möchten wir nicht gegen den SV Warenmünde ausgestochen werden.“

Wenn es jetzt mit diesem Standort aus irgendwelchen Gründen doch nichts werden sollte, wäre ist als weitere Option die Brachfläche südlich des Sportplatzes im Spiel. Doch die ist im B-Plan als Wald deklariert und darf daher nicht versiegelt werden. Ob es sich auch wirklich um einen Wald handelt, das sollte bei einem Ortstermin am vergangenen Donnerstag abgeklärt werden. Neben Sandra Thiel vom Landesforstamt hatten sich dazu Vertreter des städtischen Forstamtes, des Sportamtes, des Ortsbeirates und der Sportvereine zu einer gemeinsamen Begehung getroffen. Noch sei es kein Wald, urteilte Sandra Thiel schließlich. Das könne sich allerdings bald ändern, denn emporstrebende Jungbäume konnte sie viele ausmachen.

Der Planer habe mit dieser Aussage natürlich ganz andere Möglichkeiten, sagte Siegfried Krüger vom SV Warnemünde 1949. Der Hinweis „Wald“ habe wie eine Bremse gewirkt. „Unser Flächenbedarf ist groß, weshalb sich auch aus unserer Sicht der Parkplatz für die Skater besser eignet.“ Grundsätzlich wolle man sich aber gegenseitig unterstützen.

Was den Zeitplan betrifft, wollte sich Heiko Lex noch nicht festlegen: „Vielleicht 2024/2025“, lautete seine Prognose. Und dann gibt es ja auch noch das angesprochene, sehr komplexe Problem mit der Entwässerung, erinnerte Sven Schmeil aus der Abteilung Wasser und Boden des Amtes für Umwelt- und Klimaschutz. Es würden ein neuer Durchlass unter der B 103 und Binnengräben im Diedrichshäger Moor benötigt. Wertvolle Zeit habe der Streit zwischen Stadtverwaltung und dem Naturschutzbund (Nabu) gekostet. Beide Parteien konnten sich jetzt auf eine Vorgehensweise einigen. Danach muss die Stadt ein hydrologisches Gutachten in Auftrag geben und der Nabu will im Gegenzug Entgegenkommen zeigen. Ein Rückhaltebecken auf dem Gelände soll, so lange es keine Lösung gibt, im Falle eines Starkregens als Provisorium dienen.

Foto (1): Taslair


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|