Ostseeforscher auf dem Weg zum Amazonas


12. April 2021

Als weltgrößter Fluss steuert der Amazonas rund ein Fünftel des globalen Süßwassereintrags in den Ozean bei. Um das Schicksal dieser gigantischen Flussfahne von der Mündung bis in die offenen Ozeanweiten und ihren Einfluss auf Plankton-Nahrungsnetze besser zu verstehen, startet am 12. April unter Leitung des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) von Las Palmas aus eine siebenwöchige Expedition des Forschungsschiffes Meteor. Das internationale Forschungsteam befasst sich dabei insbesondere mit den Stoffumsetzungen des wichtigen Elements Stickstoff.

Nährstoffeinträge durch Flüsse sind für das Leben im Ozean unerlässlich. Die gigantischen Wassermassen des Amazonas – er könnte in nur vier Jahren die gesamte Ostsee mit 21.631 Kubikmetern füllen – führen große Mengen organischen Materials mit sich. „Diese Nährstoffe kurbeln in den Ozeanen die Phytoplanktonproduktion an und damit die Bindung des Klimagases CO2“, erklärt Maren Voß vom IOW die immense Bedeutung, die der riesige südamerikanische Strom auch im Meer entfaltet. Völlig unklar sei bisher, wie sich das Zooplankton in der Amazonas-Mündung ernährt, wo aufgrund der Trübung kaum Licht für die Photosynthese in das Wasser eindringt. Deswegen liege das wesentliche Augenmerk der Expedition auf dem Stickstoff und seinen Verbindungen im trüben küstennahen Bereich der Flussfahne, sagt die Expertin für marine Stickstoffkreisläufe und Fahrtleiterin der Meteor Expedition M174 mit dem Titel „N-Amazon“. Die Zooplanktonexpertin am IOW, Nathalie Loick-Wilde, begleitet die Expedition als stellvertretende Fahrtleiterin. Das 22-köpfige interdisziplinäre Expeditions-Team wird bis zum 30. Mai an Bord sein. An rund 25 Arbeitstagen im Untersuchungsgebiet sollen insgesamt 56 Beprobungsstationen angelaufen und verschiedenste Experimente direkt an Bord durchgeführt werden. Zielhafen der Forschungsfahrt ist Emden.

Foto: IOW / D. Gohlke


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