Night of Light auch in Warnemünde


15. Juni 2020

Mit der Night of Light in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 2020 macht die deutsche Eventbranche auf ihre dramatische Lage aufmerksam. Dazu werden in der gesamten Bundesrepublik besondere Gebäude, darunter auch das Brandenburger Tor, der Berliner Fernsehturm oder die Zeche Zollverein in Essen in rotes Licht getaucht. Die Signalfarbe steht dabei sinnbildlich für den Corona-Tod einer ganzen Branche, nämlich die der deutschen Veranstaltungswirtschaft. Ein Milliardenmarkt mit hunderttausenden Arbeitsplätzen, leider aber ganz ohne Lobby.

In Warnemünde werden gleich zwei markante Gebäude die Night of Light mitgestalten: Zum einen natürlich unser Wahrzeichen, der Leuchtturm, und zum anderen die Strandoase Treichel. Beides Eventlocations der besonderen Art und beides Bauten mit Strahlkraft über die Landesgrenzen hinweg. „Wir fordern den Branchendialog mit der Politik, sonst wird ein Großteil der Event- und Kulturdienstleister das Jahr nicht überleben“, wirbt Torsten Sitte, Geschäftsführer der Hanseatischen Eventagentur um Verständnis. Jammern und klagen liegen dem Unternehmer fern, aber die Veranstaltungswirtschaft sollte bei den Staatshilfen auch nicht gänzlich in Vergessenheit geraten. Gemeinsam mit dem Leuchtturmverein ist Hanseevent Veranstalter von Europas größter Neujahrsinszenierung, dem Warnemünder Turmleuchten. Bis Ende August mussten die Mitarbeiter Corona-bedingt schon 45 Veranstaltungen mit einem Gesamtumsatz von 540.000 Euro absagen bzw. rückabwickeln.

Ganz wichtig: Mit der Aktion soll kein Event kreiert werden, denn nach wie vor gilt das Kontaktverbot mit Abstands- und Hygieneregeln. Aber es sollen Bilder in die Welt geschickt werden. Schöne Bilder vom Leuchtturm und vom Strand, wo normalerweise über das ganze Jahr hinweg unzählige Veranstaltungen stattfinden. „Gemeinsam setzen wir damit ein Zeichen in Sachen maritimer Kultur in Richtung Politik. Schließlich geht es um unsere Kultur“, sagt Leuchtturmchef Klaus Möller seine Unterstützung zu. Wegen der Corona-Beschränkungen konnte auch die Turmsaison nicht wie gewohnt zu Ostern beginnen. Um den Turm in diesem Sommer vielleicht doch noch öffnen zu können, erarbeitet der Vereinsvorstand jetzt Hygieneregeln. Ob die am Ende für Leuchtturmmänner und Besucher noch zumutbar ist, wird sich zeigen. Auch die Strandoase Treichel – ebenfalls eine beliebte Eventlocation – zeigt sich solidarisch und illuminiert ihren Pavillon in Rot. „Der April hat uns 140.000 Euro gekostet. Zwar ist das Geschäft wieder gut angelaufen, doch die Unruhe unter Gästen und Mitarbeitern ist geblieben“, beschreibt Matthias Treichel die Situation.

Seit dem 10. März und noch wenigstens bis zum 31. August sind Großveranstaltungen aller Art wegen der COVID-19 Krise untersagt. „Die Veranstaltungswirtschaft steht auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen“, unterstreicht Torsten Sitte. 600 Unternehmen beteiligen sich bundesweit an der Aktion Night of Light 2020.


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M Kittel - 15.06.2020 um 19:18 Uhr
Hallo, wenn K Möller mal zur Spende für den Warnemünder L-Turm aufrufen würde, könnten sicher einige Euro-Spenden-Hilfe zusammen kommen...
fG
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