Mythos Gorch Fock: Von besonderen Menschen und Segeln


27. Juli 2022

Segel setzen, Deck schrubben, Proviant bunkern. Besprechung, Hängematten-Kontrolle und auch ein Schläfchen zwischendurch – was immer an Bord der Gorch Fock passierte, fing Kathrin Wahrendorff mit ihrer Kamera ein. Mehrmals begleitete sie das Segelschulschiff der deutschen Marine und brachte zahlreiche Eindrücke vom Leben und Arbeiten an Bord mit. Diese werden im Rahmen der Hanse Sail vom 2. bis 19. August von 8 bis 18 Uhr (außer an Wochenenden) als Fotoausstellung in der Rostocker Rathaushalle zu sehen sein.

Auf ihren Reisen mit der Gorch Fock hat die Wahl-Hamburgerin Kathrin Wahrendorff vieles durchlebt. Sie schlief in einer Hängematte in den Mannschaftsräumen, speiste mit Kommandanten in der Offiziersmesse, erlebte heftige Stürme und mondklare Nächte. An Bord ging es ihr jedoch weniger um Segel und Masten. „Meine sachliche Aufmerksamkeit beim Fotografieren gilt der Anerkennung der Menschen an Bord“, sagt Wahrendorff. Diese hätten in drangvoller Enge und oft unter schwierigsten Bedingungen gearbeitet. Bevor sie auf den Auslöser drückte, suchte sie immer das Gespräch. So entstand das nötige Vertrauen für Fotografien mit viel Intimität.

Vor einigen Monaten veröffentlichte sie unter dem Titel „Mythos Gorch Fock“ bereits einen Fotoband, in dem nicht nur die Geschichte des Schiffes erzählt und das Ausbildungskonzept erklärt wird – es ist auch ein ausführliches Interview mit dem Kommandanten Nils Brandt enthalten. Über Umwege kam Kathrin Wahrendorff, Jahrgang 1945, zur professionellen Fotografie. Erst im Alter von 40 Jahren machte sie ihr Hobby zum Beruf. Nach dem Studium der journalistischen Fotografie in Hamburg war sie im In- und Ausland unterwegs, ihre großen Foto-Reportagen erschienen in namhaften Zeitungen und Magazinen.

Sail-Besucher können das knapp 90 Meter lange Schiff aber auch selbst besichtigen: Es wird am Passagierkai Warnemünde anlegen. Die Gorch Fock lief 1958 vom Stapel und tausende junge Marine-Angehörige wurden seither an Bord ausgebildet. Über die Jahre stiegen die Sanierungskosten, es drohte die Ausmusterung. Doch nun kreuzt der Dreimaster wieder im Auftrag der Marine auf den Weltmeeren.

Foto: Kathrin Wahrendorff


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