So steht’s geschrieben am Entsorgungspunkt Parkstraße, auf Höhe des Parkhauses „Ostsee“ an der Warnemünder Arankawiese. Eine klare Ansage, sollte man meinen. Doch der Zustand des Platzes lässt stark daran zweifeln, ob die Lesekompetenz einiger Mitbürger ausreichend ist. Berge von Müll, darunter traurige Höhepunkte wie ein Toilettenbecken samt Sitz und sogar Gasflaschen, prägen das Bild. Was für ein tragikomisches Schauspiel, das sich inmitten des momentan stark frequentierten Urlaubsortes Warnemünde abspielt.
Eigentümer der Depotcontainer für Glas, Papier und Pappe ist das Entsorgungsunternehmen Veolia. Bis auf Glas ist Veolia auch für die Entleerung verantwortlich. Die Glascontainer wiederum werden von der SR Service GmbH, einem Tochterunternehmen der Stadtentsorgung Rostock GmbH, geleert. Unternehmenssprecher Steffen Böhme bringt es auf den Punkt: „So wie es dort aussieht, werden wir nicht leeren können. Das hat mir der Einsatzleiter bestätigt.“ Kein Wunder bei dem Müllchaos. Böhme weiter: „Für systembedingte Verunreinigung, wie danebengestellte Flaschen oder herumliegende Scherben, sind wir natürlich zuständig. Jetzt haben wir hochgradig illegale Nebenablagerungen, bis hin zu einem Toilettenbecken. Das ist eine bodenlose Frechheit.“
Mit entschlossenem Ton kündigte Böhme an, das Umweltamt der Stadt Rostock zu informieren. Als untere Abfallbehörde sei es dafür zuständig und weil kein Verursacher zu ermitteln sei, müsse die Stadt Rostock die illegalen Ablagerungen eben beseitigen. „Das Problem ist, dass wenn man jetzt nicht schnell handelt, sich der Haufen multipliziert.“ Ein warnendes Beispiel: Müll zieht Müll an. Und dazu kommen Möwen und womöglich Ratten, die sich über das wilde Buffet freuen.
Warnemünder Bürger sind mit dem Zustand des Entsorgungspunktes schon lange unzufrieden und haben das zuständige Ortsamt über den Ortsbeirat Warnemünde/ Diedrichshagen mehrfach um Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen gebeten. Eine Videoüberwachung, wie vorgeschlagen, ist jedoch wegen datenschutzrechtlicher Bedenken nicht umsetzbar, so das Amt für Umwelt- und Klimaschutz. „Illegale Abfallentsorgung sind immer auch ordnungswidriges Verhalten der Verursacher“, heißt es in einer Stellungnahme. Jeder Bürger könne das als Zeuge bei der zuständigen Ermittlungs- und Ordnungsbehörde im Stadtamt anzeigen. Zudem betreue man über 300 Recyclingröhrenstellplätze in Rostock und könne nicht überall gleichzeitig das Klarschiff-Team einsetzen, welches aus Bundesfreiwilligendienstleistenden besteht.
Und noch etwas: Trotz regelmäßiger Säuberungen durch die Stadt ist es traurige Realität, dass ein gereinigter Stellplatz oft nur wenige Stunden später wieder zur illegalen Müllhalde wird. Die Verursacher bleiben meist unentdeckt, Adressaufkleber auf den Abfällen sind als Beweismittel kaum ausreichend.
Wie also weiter? Es scheint, als brauche Warnemünde nicht nur eine Bewusstseinsveränderung bei Bewohnern und Gästen. Vielleicht hilft eine Rückbesinnung auf das Motto „Müll mich nicht voll!“ – denn der Recyclinghof ist wirklich nicht weit. Bis dahin bleibt es: Traurig, aber wahr.
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