„Maria S. Merian“ startet zur 50. Expeditionsfahrt

Durch Klimawandel, wachsenden Nutzungsdruck und verschiedenste Eingriffe sind Nord- und Ostsee starken Veränderungen ausgesetzt. Diese Umweltveränderungen und ihre Auswirkungen stehen im Fokus des Verbundes Küstenforschung Nordsee-Ostsee, KüNO. Der Verbund will durch das Erarbeiten wissenschaftlicher Grundlagen nachhaltiges Meeresmanagement fördern. Einer der Schwerpunkte ist dabei die Untersuchung von Abläufen am Meeresgrund an der Grenze zwischen Wasser und Sediment. Diese haben wesentlichen Einfluss auf die Stoffflüsse im Meer, insbesondere auf die Freisetzung von Nähr- und Schadstoffen. Jetzt sollen diese Vorgänge erstmals im Winter erforscht werden und das Forschungsschiff  Maria S. Merian lief heute zu seiner 50. Expedition aus.

Fahrtleiter der Forschungsfahrt, die von Bremerhaven aus startet und am 29. Januar  in Rostock endet, ist der Leiter des Leibniz Institut für Ostseeforschung Warnemünde, IOW, Prof. Dr. Ulrich Bathmann. „Im Rahmen der KüNO-Forschung befassen wir uns seit rund drei Jahren intensiv mit dem Meeresgrund von Nord- und Ostsee, seinen unterschiedlichen Lebensräumen und deren Ökosystemleistungen in Bezug auf die Stoffkreisläufe in den beiden Meeresgebieten. Was dort im Winter eigentlich passiert, ist bislang jedoch weitgehend unbekannt“, erläutert der Institutsleiter den Forschungsfokus der Expedition. Eine komplette Betrachtung aller Jahreszeiten sei jedoch unverzichtbar, um aussagekräftige Modelle und Bilanzierungen für Prozesse in dem in Bezug auf Stoffflüsse besonders aktiven Bereich der Sediment-Wasser-Grenzschicht entwickeln zu können, so Bathmann weiter. Er ergänzt: „Der Winter ist nicht die ruhigste Jahreszeit für Forschungsfahrten, aber unsere Wissenschaftler sind gut vorbereitet, in jeder Hinsicht“.

Foto: IOW/Broeckel