Gleichlautenden Medienberichten zufolge haben die MV Werften heute einen Insolvenzantrag gestellt. Beim Amtsgericht Schwerin wurde die Zahlungsunfähigkeit beantragt.
Bei Verhandlungen zwischen Bund, Land und Werften Eigner Genting Hongkong konnte zuvor keine Einigung erzielt werden. Der Eigentümer hatte zuletzt Druck ausgeübt und Land und Bund aufgefordert, die Gelder zur Fertigstellung der Global Dream freizugeben. Eine höhere finanzielle Beteiligung des Eigners hatten hingegen Bund und Land verlangt.
Zu 75 Prozent sei das 1,5 Milliarden Euro teure Kreuzfahrtschiff bereits fertiggestellt, heißt es aus Unternehmenskreisen. Global Dream gilt weltweit als eines der größten jemals gebauten Kreuzfahrtschiffe und war ausschließlich für den asiatischen Markt bestimmt. Immer wieder hatte der Bund versichert, aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) rund 600 Millionen Euro zur Verfügung stellen zu wollen. Als Sicherheit sollte das Schiff dienen. Der durch Genting Hongkong zu leistende Eigenbetrag wurde mit 60 Millionen Euro zuzüglich Garantien für die in Aussicht gestellten Bundesmittel beziffert. Genting konnte jedoch nur 30 Millionen Euro zusichern.
Auf ihren Dezember-Lohn werden die noch knapp 2.000 Beschäftigten aller Voraussicht nach verzichten müssen. Schon am vergangenen Freitag hatte die Unternehmensführung erklärt, dass sie keine Löhne zahlen könne. Auch bei den Zulieferern hängen viele Arbeitsplätze an den in Schieflage geratenen MV Werften. Die betroffenen Mitarbeiter müssen jetzt Insolvenzausfall-Geld bei der Arbeitsagentur beantragen.
Heute Nachmittag will der Finanzausschuss des Schweriner Landtages in einer Sondersitzung zum weiteren Vorgehen beraten.
Die gute Nachricht zum Schluss: Eine Insolvenz muss nicht zwingend das Ende bedeuten. Sie kann auch Chance für einen Neubeginn sein.
Foto: Archiv
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