Über eine ganz besondere, die dazu auch noch mit 6.000 Euro dotiert ist, durfte sich heute der Warnemünder Leuchtturmverein freuen. Der hatte sich auf ein von der Lübzer Brauerei ausgelobtes Projekt „Gemeinsam für MV“ beworben und ging letztlich als Sieger aus dem Wettbewerb hervor.
Mit insgesamt 10.000 Euro unterstützt das Unternehmen schon zum zweiten Mal in Folge lokale Projekte, die durch gesellschaftliches Engagement dazu beitragen, dass Mecklenburg-Vorpommern ein besonders lebenswerter Ort bleibt. Und genau dafür steht der Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V..
Das Geld soll in den Erhalt des technischen Denkmals gesteckt werden, verriet der stellvertretende Vereinsvorsitzende, Mathias Stagat, im Rahmen der gestrigen Scheckübergabe. „Wir planen die Fenster zu erneuern, denn die sind in die Jahre gekommen und zum Teil undicht. Die eintretende Feuchtigkeit wiederum schadet dem Turm“, erklärte der Vize. Zudem müsse auch die Turmhaube noch renoviert werden. So ganz allein entscheidet der Verein jedoch nicht über anstehende Sanierungsmaßnahmen, denn es handelt sich um eine Liegenschaft des Bundes, die durch diesen auch betrieben wird. Die Zusammenarbeit klappe aber bestens. Mit 15 Prozent der jährlichen Einnahmen wird der Verein an der Instandhaltung beteiligt.
Auch soll ein digitales Kassensystem mit Kartenlesegerät angeschafft werden. Immer häufiger kommt es nämlich vor, dass gerade ausländische Touristen auch für 2 Euro Eintritt ihre Kreditkarte zücken und dann abwinken, wenn nur Bargeld zählt. Hier müsse man eben mit der Zeit gehen. „Es ist sehr selten, dass wir Einzelspenden in dieser Größenordnung bekommen und die Freude ist daher umso größer“, betonte Stagat.
Überbringer der guten Nachricht und des dazugehörigen Schecks war Bastian Pochstein, Geschäftsführer der Brauerei Lübz: „Der Leuchtturm ist erhaltenswert und die sehr sympathische Bewerbung hat uns als Jury vollends überzeugt.“ Allein das ehrenamtliche Engagement von rund 90 Mitgliedern sei einzigartig. Ihnen allen geht es um den Erhalt des Seezeichens und die Förderung von Kultur, Denkmalschutz und humanitärer Anliegen. So steht es in der Satzung geschrieben und so wird es Jahr für Jahr auch umgesetzt. Der Verein ist nämlich nicht auf Fördergelder angewiesen, sondern reicht selbst welche aus. Seit der Gründung im Jahr 1994 bereits weit über eine Million Euro. „Mich als Rostocker hat es sehr gefreut, dass der Hauptpreis nach Warnemünde geht“, sagte Bastian Pochstein.
Gerade erst wurde am Leuchtturm des 60.000. Besucher des Jahres in Empfang genommen. Die 70.000er Marke wird angesteuert. Zwölf aktive Leuchtturmmänner kümmern sich während der Saison im Zweischichtsystem darum, dass die Tür aufgeschlossen und der Eintritt kassiert wird. In der Vorsaison wird der Turm flottgemacht. In diesem Jahr hatte der zweite Vormann, Andreas Herpoldt, dabei den Hut auf: „Mit den Vorbereitungen – meist sind es Maler- und Renovierungsarbeiten – schaffen wir die Grundlage dafür, dass wir Einnahmen generieren, die wir dann wieder ausreichen können.“ Eingeläutet werde das Klarschiffmachen immer Anfang März, denn am Ostersonnabend beginnt in Warnemünde Leuchtturmsaison. Sie endet Anfang Oktober und spätestens Ende Januar verspürt Andreas Herpoldt auch schon Sehnsucht: „Es ist dann an der Zeit, dass es wieder losgeht.“ So ist das mit den wirklichen Leuchtturm-Projekten – sie lassen einen nicht mehr los.
Der zweite und dritte Preis ging an das Sputnik Segelkombinat (3.000 Euro) und die Tierrettung Vorpommern-Rügen (1.000 Euro).
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