Der Herbst hat Warnemünde fest im Griff – und dennoch dreht sich die eiserne Wendeltreppe des Leuchtturms Tag für Tag weiter nach oben. Ursprünglich sollte die Saison bereits beendet sein. Doch die Resonanz ist so groß, dass der Förderverein Leuchtturm Warnemünde den Saisonabschluss auf den 26. Oktober verschiebt. Zwei Wochen Zugabe – und das mitten in den Herbstferien.
„Alle Leuchtturmfrauen und -männer, die es einrichten konnten, haben sich bereiterklärt. Sie wechseln alle drei Tage“, berichtet Schatzmeisterin Inge Morenz mit spürbarer Freude. Von 11 bis 16 Uhr ist der Turm täglich geöffnet, letzter Einlass um 15.30 Uhr. Und das Interesse ist ungebrochen: „Es läuft gut“, so Morenz, die gestern den Empfang des 70.000. Besuchers der Saison ankündigen konnte – wetterbedingt etwas später als im Vorjahr, aber mit unverändert großer Begeisterung.
Ein kleiner, aber bedeutender Schritt steht fest: Nach über 30 Jahren hat der Verein beschlossen, für die kommende Saison die Eintrittspreise moderat anzupassen. „Wir wollen niemanden verprellen oder verschrecken, allerdings geht die allgemeine Kostensteigerung auch am Ehrenamt nicht vorbei“, erklärt Vereinsvorsitzender Mathias Stagat. Ab 2026 zahlen Erwachsene 3 Euro, Familien 5 Euro und der ermäßigte Eintritt liegt bei 2 Euro.
Ein besonderer Moment war der Besuch der Familie Haak aus Halle an der Saale. Gemeinsam bestiegen Anja und Guido Haak mit ihren Söhnen Paul (12) und Carl (14) die 135 Stufen bis zur Aussichtsplattform – just in dem Moment, als der 70.000. Gast der Saison gezählt wurde. Für Anja Haak war es bereits der zweite Aufstieg, für den Rest der Familie eine Premiere. Oben angekommen, genossen sie bei Traumwetter den weiten Blick über Ostsee, Strand und Hafeneinfahrt.
Der Warnemünder Leuchtturm, seit 1898 treuer Wächter an der Küste, bleibt so noch einige Wochen ein beliebter Anziehungspunkt für Urlaubsgäste und Einheimische. Wer in diesem Herbst den Blick von oben genießen möchte, hat dafür nun mehr Zeit als gedacht.
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